Gudenus lobt Landbauer als "sehr aufrechten Politiker"

Udo Landbauer
Udo LandbauerAPA/ROBERT JAEGER
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Der Freiheitliche, der im Zuge der NS-Liederbuch-Affäre zurückgetreten ist, könnte in die Politik zurückkehren. Sowohl Rosenkranz als auch Gudenus halten das für "logisch".

Die Rückkehr von Udo Landbauer in die Politik dürfte immer konkreter werden. Nachdem der niederösterreichische FPÖ-Chef Walter Rosenkranz am Montag gemeint hatte, dies wäre nur logisch, strich auch der geschäftsführende FPÖ-Klubobmann im Nationalrat, Johann Gudenus, seine Sympathie für Landbauer hervor. "Es liegt an ihm", sagte Gudenus am Dienstag zu einem möglichen Polit-Comeback.

Landbauer müsse sagen, wenn er in die Politik zurück will - "und dann glaube ich, könnte es durchaus möglich sein". Es liege ausschließlich an der Entscheidung des ehemaligen Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl, gab Gudenus zu verstehen. "Landbauer ist ein sehr fähiger, junger, geradliniger, sehr aufrechter Politiker. Da können sich andere was abschneiden."

"Hexenjagd" gegen "brave junge Leute"

Letztendlich habe sich herausgestellt, dass sich das ganze Verfahren in der Liederbuch-Causa rund um Landbauers ehemalige Burschenschaft Germania zu Wiener Neustadt "in Luft aufgelöst" habe, so der Klubobmann. Landbauer selbst sei ja auch nie Beschuldigter, sondern nur Zeuge gewesen, betonte Gudenus, der von einer "Hexenjagd" gegen "unbescholtene, brave junge Leute" sprach.

Der Skandal um das Liederbuch der Pennäler-Burschenschaft Germania zu Wiener Neustadt war Anfang 2018, in der Endphase des Niederösterreich-Wahlkampfes, ins Rollen gekommen. Im 1997 neu aufgelegten Liederbuch der Burschenschaft, bei der Landbauer Vizeobmann war, war neben rassistischen Liedern und Wehrmachts-Nostalgie auch ein Text enthalten, in dem sich die Burschenschaft über den Holocaust lustig machte. Landbauer erklärte damals umgehend, davon nichts mitbekommen zu haben und suspendierte seine Mitgliedschaft in der Burschenschaft. Im Februar dann - nach geschlagener Wahl - legte Landbauer all seine politischen Funktionen zurück und begründete den Schritt mit der "Medienhatz" gegen seine Person. In der FPÖ gilt er seit längerem als vollständig rehabilitiert.

Landbauer selbst gab sich zu einer allfälligen Rückkehr laut einem Bericht des ORF am Montagnachmittag noch zurückhaltend: Er habe noch nichts beschlossen und auch mit den FPÖ-Gremien nichts besprochen, sagte er demnach.

(APA)

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