Eurofighter-U-Ausschuss: Zeugin sagt krankheitsbedingt ab

Eurofighter
Eurofighter REUTERS
  • Drucken

Erika Schild war eine Mitarbeiterin der Euro Business Development GmbH, die mit der Anbahnung von Gegengeschäften beauftragt wurde.

Dem Eurofighter-U-Ausschuss ist neuerlich eine Zeugin abhandengekommen. Die für Donnerstag geladene Erika Schild hat krankheitsbedingt abgesagt, wie aus mehreren Klubs bestätigt wurde. Schild war eine Mitarbeiterin der Firma Euro Business Development GmbH (EBD), die von EADS mit der Anbahnung und Vermittlung von Gegengeschäften in Österreich beauftragt worden war.

Schild wäre als erste von zwei Auskunftspersonen geladen gewesen. Damit wird der öffentliche Teil des Ausschusses voraussichtlich erst um 13 Uhr mit der Befragung der Lobbyistin Karin Keglevich-Lauringer beginnen.

SPÖ kritisiert Ex-Minister Platter

In der Vorwoche hatte ein Justizgutachten für einen verbalen Schlagabtausch zwischen SPÖ und ÖVP gesorgt. Laut dem Papier wird Eurofighter vom Vorwurf der mangelnden Lieferfähigkeit seiner Flugzeuge entlastet. Die SPÖ, konkret U-Ausschuss-Fraktionsführer Rudolf Plessl, stellte daraufhin die Frage, ob der damalige ÖVP-Verteidigungsminister Günther Platter diese jemals geprüft habe.

Zugleich bewertete Plessl die Entscheidung des früheren roten Verteidigungsministers Hans Peter Doskozil, eine Anzeige gegen den Eurofighter-Hersteller EADS/Airbus einzubringen, als vollkommen richtig. "Dem Verteidigungsminister ist es darum gegangen, dass sich Österreich die erlittene finanzielle Schädigung wiedergutmachen lässt. Dafür gibt es sehr gute Gründe, die von internen und externen Experten und der Finanzprokuratur ermittelt wurden", erläuterte er: "Doskozil hat das getan, was er tun musste, weil er der Republik und den Steuerzahlern verpflichtet ist."

ÖVP ortet Fehlentscheidung von Doskozil

Die ÖVP ortete mit Blick auf das Gutachten ihrerseits ein Fehlverhalten von Doskozil. Das Gutachten könnte aufzeigen, dass Doskozil die Strafanzeige "ohne wasserdichte Grundlage" eingebracht habe, kritisierte ÖVP-Fraktionsvorsitzender Andreas Ottenschläger.

Die neue Rechtseinschätzung könnte ein "gänzlich neues Licht" auf Doskozils Strafanzeige werfen, meinte Ottenschläger am Donnerstag in einer Aussendung. Er forderte daher, das Gutachten möglichst schnell dem Eurofighter-U-Ausschuss vorzulegen. Nach dem "katastrophalen Vergleich" des ehemaligen Ressortchefs Norbert Darabos (SPÖ) ortet Ottenschläger nun die nächste Fehlentscheidung eines SPÖ-Verteidigungsministers. "Es wird sicher nötig sein, noch Experten in den U-Ausschuss zu laden und die Entscheidungsgrundlagen sehr genau zu analysieren", meinte der ÖVP-Mandatar.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.