FPÖ-Video: Angewandte-Rektor erstattete Anzeige wegen Verhetzung

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Rektor Gerald Bast nennt die Reaktionen von Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Minister Norbert Hofer "verantwortungslos" und "unerträglich". Sich mit "Ich habe keine Freude damit gehabt" aus der Affäre zu ziehen, sein nicht möglich.

Das rassistische Klischees bedienende Facebook-Video der FPÖ über die E-Card zieht eine weitere Anzeige wegen Verhetzung nach sich. Der Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien, Gerald Bast, hat sich am Donnerstag an die Staatsanwaltschaft Wien gewandt, wie die Universität in einer Aussendung bekanntgab.

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Die Reaktionen von Vizekanzler Heinz-Christian Strache und vom Infrastrukturminister Norbert Hofer (beide FPÖ) auf das "Hetzvideo" seien "verantwortungslos, schal und unerträglich", schrieb Bast. Sich mit der Wortmeldung "Ich habe keine Freude damit gehabt" aus der Affäre ziehen zu wollen, sei nicht möglich. "Die Verharmlosung von Verhetzung kann nicht hingenommen werden", meint Bast, der dein Vorgehen so begründet: "Als Rektor einer Bildungsinstitution, von der Werteorientierung gefordert wird, kann ich Verharmlosung und symbolisches Achselzucken zu Hetzvideos durch Regierungsvertreter nicht akzeptieren und schweigend hinnehmen. Vizekanzler Strache und Bundesminister Hofer müssen ernstzunehmende Konsequenzen ziehen."

Strache und Hofer hatten sich am Mittwoch ablehnend zu dem Video geäußert, Hofer hatte wörtlich gemeint, er habe "keine Freude" mit dem Video - mit dem Nachsatz, auch andere Parteien würden Fehler machen.

Mittels der Strafanzeige werde die Staatsanwaltschaft Wien um die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und Überprüfung des Sachverhalts ersucht, hieß es vonseiten der Angewandten: Es bestehe der Verdacht, dass durch das Video der FPÖ "eine nach Kriterien der Abstammung beziehungsweise regionalen oder ethnischen Herkunft sowie Religion definierte Gruppe von Personen in einer Weise beschimpft wurde, die geeignet ist, diese Gruppe in der öffentlichen Meinung verächtlich zu machen oder herabzusetzen".

Auch die Neos hatten eine Sachverhaltsdarstellung aufgrund desselben vermuteten Delikts angekündigt.

(Red./APA)

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