Fünf von 34 neuen Pandur-Panzern an Heer in Steiermark übergeben

++ HANDOUT ++ BUNDESHEER 'ZULAUF DER ERSTEN FUeNF VON 34 NEUEN MANNSCHAFTSTRANSPORTPANZER 'PANDUR EVOLUTION' ZUM JAeGERBATAILLON 17'
++ HANDOUT ++ BUNDESHEER 'ZULAUF DER ERSTEN FUeNF VON 34 NEUEN MANNSCHAFTSTRANSPORTPANZER 'PANDUR EVOLUTION' ZUM JAeGERBATAILLON 17'APA/BUNDESHEER/CARINA KARLOVITS
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Pro Monat werden nun bis Sommer 2020 zwei neue Radpanzer geliefert. Verteidigungsminister Kunasek (FPÖ) freut sich über einen "guten Tag für Österreich".

Das Bundesheer hat am Montag in der Erzherzog-Johann-Kaserne im südsteirischen Straß die ersten fünf neuen Radpanzer Pandur "Evolution" erhalten. Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sprachen bei dem Festakt von einem "guten Tag für das Bundesheer und Österreich". Bis 2020 sollen dem Jägerbataillon 17 insgesamt 34 Stück geliefert werden.

Kunasek nannte den Radpanzer ein "topmodernes Gerät, mit dem das Heer und das Jägerbataillon 17 als Kompetenzzentrum für den Pandur gestärkt wird". Mit dem Pandur für Straß und den neuen Mehrzweckhubschraubern für das obersteirische Aigen im Ennstal seien die Standorte abgesichert. Die Investitionen dafür beliefen sich auf 108 beziehungsweise über 300 Millionen Euro für die gepanzerten Mannschaftstransporter sowie die Hubschrauber, wobei hier noch die Typenentscheidung ausständig ist. Dem Jägerbataillon 17 sprach Kunasek Lob aus: "Sie sind österreichweit und international anerkannte Experten, ein Eliteverband", sagte Kunasek, der in Straß seine Ausbildung für den SFOR-Einsatz in Bosnien und Herzegowina 1999 erhalten hatte.

Schützenhöfer will "gerüstet sein"

Landeshauptmann Schützenhöfer sagte in seiner Ansprache, man müsse gerüstet sein. Man lebe in Frieden, Freiheit und Wohlstand, aber das könne sich jederzeit ändern. Schützenhöfer sprach Kunasek auch ausdrücklichen Dank dafür aus, dass es die Hubschrauberbeschaffung für Aigen im Ennstal gebe. Man werde diesen Weg des Verteidigungsministers unterstützen, sagte der ÖVP-Politiker. Kunasek will bei der steirischen Landtagswahl 2020 selber Landeshauptmann für die FPÖ werden.

Bataillonskommandant Georg Pilz sagte: "20 Jahre nach der Einführung des Pandurs beginnt für uns nun mit dem 'Evo' eine neue Zeitrechnung." Die Erfahrungen aus den Auslandseinsätzen und des Jägerbataillons mit dem Pandur seien in die Entwicklung des neuen "Evo" eingeflossen. Laut Martin Reischer, Geschäftsführer des Pandur-Herstellers General Dynamics European Land Systems, genössen Aufträge des Verteidigungsministeriums hohe Wertschätzung, das Bundesheer sei ein anerkannter Kunde. "Der Pandur 'Evolution' ist ein Fahrzeug 'Made in Austria', unser Projektleiter ist auch ein Milizangehöriger. Rund 200 Betriebe aus allen österreichischen Bundesländern sind in die Produktion eingebunden, zehn Prozent davon sind steirische." Die Produktion habe am Standort Wien für eine zehnprozentige Personalaufstockung gesorgt.

Schulung in Straß für Pandur-Neulinge

Pro Monat werden nun zwei Pandur "Evolution" an das Jägerbataillon 17 geliefert. Die "alten", aber kampfwertgesteigerten Pandure aus Straß gingen die Jägerbataillone 19 und 33 im burgenländischen Güssing beziehungsweise in Zwölfaxing in Niederösterreich. Das Gros des Personals dort kenne das System Pandur von den Auslandeseinsätzen, der Rest werde in Straß geschult, so ein Offizier. Zumindest eine Kompanie aus Straß verlege 2019 zum niederösterreichischen Truppenübungsplatz Allentsteig, um mit dem neuen Fahrzeug zu üben, das Personal werde laufend gewechselt.

Der neue Pandur "Evolution" besitzt im Gegensatz zum alten Modell eine höhere Bodenfreiheit und eine verlängerte Wanne mit größerem Kampfraum. Dadurch können neben Fahrer, Kommandant und Richtschütze eine komplette Jägergruppe von acht Soldaten befördert werden. Der "Evo" hat einen mit 405 PS stärkeren Motor als die alte Version (260 PS) sowie eine nach unten öffnende Heckklappe, die für Soldaten wesentlich besser und sicher zum Absitzen ist. Die Panzerung wurde verbessert, auf die Wanne können zusätzlich von zwei bis drei Soldaten Panzerplatten montiert werden. Fahrer und Kommandant haben eine 360 Grad-Rundumsicht, ohne die Luken öffnen zu müssen. Verbesserter Minenschutz und Elektronik, Kameras und Wärmebildkameras sowie eine kleine Spy-Cam am Heck zum Prüfen des Raums hinter dem Fahrzeug vor dem Öffnen der Heckklappe vervollständigen die Neuerungen, zu denen auch eine von innen zu bedienende Waffenplattform mit einem 12,7 Millimeter M2 überschweren Maschinengewehr sowie eine Nebelwurfanlage. Der neue Pandur ist luftverladefähig, eine Hercules C-130 des Bundesheeres kann zwei der je rund 13 Tonnen schweren Fahrzeuge aufnehmen. Gesamt wird das Heer ab Sommer 2020 über 110 alte und neue Pandur verfügen.

(APA)

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