AK-Wahlen: Zangerl sieht Drohungen durch Bund

Erwin Zangerl.
Erwin Zangerl.imago/Roland Mühlanger
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Wer sich der Regierung intern in den Weg stelle, werde bedroht, so der Tiroler Arbeiterkammer-Chef. Landeshauptmann Günther Platter widerspricht: "Solche Drohszenarien sind absurd."

Tirols schwarzer AK-Chef Erwin Zangerl hat nach seiner heftigen Kritik an ÖAAB-Obmann August Wöginger am Dienstag erneut für politische Aufregung gesorgt. "Wer sich ihr (der Regierung, Anm.) intern in den Weg stellt, wird bedroht", sagte Zangerl der Online-Ausgabe des "Standard". Darauf führe er auch das "Schweigen" von Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) zurück. Dieser dementierte sogleich vehement.

"Solche Drohszenarien sind absurd", sagte Platter der APA. Es gebe vielmehr eine "hervorragende Zusammenarbeit mit der gesamten Bundesregierung, insbesondere mit Bundeskanzler Sebastian Kurz". Seit über einem Jahr spüre man, dass "etwas weitergeht in diesem Land". Unterschiedliche Positionen würden ausdiskutiert, um gemeinsam zu Lösungen zu finden. "Der Wille der Bundesregierung zur Zusammenarbeit mit mir als Landeshauptmann ist immer gegeben", meinte Platter. Zangerl hatte gegenüber dem "Standard" zudem erklärt, dass die Regierung den Nationalrat zum "reinen Erfüllungsgehilfen" degradiert habe.

FPÖ verlangt Beweise von Zangerl

Die Aussage Zangerls rief auch die Tiroler FPÖ auf den Plan: "Wenn dies wirklich stimmt, dann muss Zangerl sofort strafrechtlich Anzeige erstatten und Beweise vorlegen", erklärte FPÖ-Chef Markus Abwerzger in einer Aussendung. Sollten die "Bedrohungs"-Aussagen, die er bei Richtigkeit für strafrechtlich relevant hält, aber nicht stimmen, dann müsse Zangerl sofort zurücktreten. "Es kann nicht sein, dass ein wildgewordener ÖVP-alt-Polit-Bonze derartige Falschbehauptungen medial erhebt, die strafrechtlich relevant wären, denn dann ist Zangerl ein gefährlicher politischer Brandstifter", ritt Abwerzger scharfe Attacken auf den AK-Präsidenten.

Zangerl schießt seit Tagen besonders scharf gegen Wöginger. Zur Verteidigung des ÖVP-Klubobmannes trat am Dienstag dann auch Platter an, ohne Zangerl namentlich zu erwähnen: Die gute Zusammenarbeit gelte "natürlich auch für den ÖVP-Klub und Klubobmann August Wöginger", so Platter und lobte den unter Druck geratenen schwarzen Klubchef: "Wöginger war gerade bei der Mindestsicherung ausschlaggebend, die 30-prozentige Flexibilität bei den Wohn- und Sachkosten zu erreichen".

Hinsichtlich Zangerls politischer Zukunft ist übrigens seit Dienstag eines klar: Aus dem AK-Chef wird kein Sozialdemokrat. Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer hatte ihm ja am Montag angeboten, SPÖ-Mitglied zu werden und angekündigt, Zangerl einen formellen Aufnahmeantrag zukommen zu lassen. Das sei für ihn "keine ernsthafte Politik", schlug der Arbeiterkammerpräsident das Angebot aus: "Ich werde weiter für eine soziale Volkspartei kämpfen."

(APA)

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