Der neue FPÖ-Chef Norbert Hofer hält es für „nicht ganz einfach“, noch einmal mit Bundeskanzler Kurz zusammenzuarbeiten. Heinz-Christian Strache habe nicht vor, in die Politik zurückzukehren. Ein Gespräch über Ibiza und die Folgen.
Herr Bundesparteiobmann, wie ja jetzt Ihre korrekte Bezeichnung ist. . .
Norbert Hofer: Ungewohnt ist das. Es war nicht Teil meiner Lebensplanung.
Was spricht eigentlich noch dafür, Bundeskanzler Kurz das Vertrauen auszusprechen?
Wir werden die Entscheidung am Montag in der Klubsitzung treffen. Die Dinge sind so im Fluss – es wäre unklug, sich unter Druck setzen zu lassen. In solchen Zeiten ist es wichtig, Nerven aus Stahl zu haben. Es gibt gute Gründe dafür, die Regierung bestehen zu lassen. Stabilität, zum Beispiel.
Das einzige, das für das Vertrauen in Kurz spricht, ist also Stabilität?
Es gäbe auch Stabilität mit einer Expertenregierung, da mache ich mir keine Sorgen. Die Verfassung sichert uns ab: Es gibt ein Machtgleichgewicht durch das Parlament, die Regierung, den Präsidenten etc. Die großen politischen Visionen werden ohnehin nicht umgesetzt. Dafür bräuchte die Regierung eine Mehrheit im Parlament. Und jetzt haben wir ein freies Spiel der Kräfte.