WKStA: Anklage gegen leitende Beamte des Innenressorts

Blick auf das Innenministerium
Blick auf das Innenministerium(c) Clemens Fabry, Presse
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Zwei Sektionschefs wird vorgeworfen, den Wiener Stadterweiterungsfonds um 1,1 Millionen Euro bewusst geschädigt zu haben. Die Ermittlungen wurden durch einen Rechnungshofbericht ausgelöst.

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Untreue gegen zwei ranghohe Beamte im Innenministerium. Über die Anklageschrift berichtete das "Ö1"-Mittagsjournal am Mittwoch. Die Sektionschefs Matthias Vogl und Karl Hutter sollen den Wiener Stadterweiterungsfonds um 1,1 Millionen Euro bewusst geschädigt haben, indem sie aus öffentlichem Vermögen Spenden an ihnen nahestehende Organisationen verteilt haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Vor allem sollen die Gelder an katholische, evangelische, jüdische und private Organisationen gegangen sein. Die diesbezüglichen Ermittlungen liefen bisher ohne Ergebnis seit Jahren. "Die Staatsanwaltschaft wollte schon 2015 Anklage erheben, das Justizministerium hat aber über die nächsten Jahre hinweg die Anklage abgespeckt", hieß es im Radio-Bericht am Mittwoch.

Die zwei Sektionschefs sollen den Organisationen, denen sie Spenden zukommen haben lassen, nahe stehen. So soll etwa die Peterskirche 100.000 Euro bekommen haben, weil der Regionalvikar des Opus Dei ein Freund eines der beiden Angeklagten sein soll. Die beiden Beamten, die vorerst keine Stellungnahme abgeben wollten, haben 2013 das Ritterkreuz des päpstlichen Silvesterordens verliehen bekommen.

Rechnungshofbericht löste Ermittlungen aus

Die Ermittlungen wurden durch einen Rechnungshofbericht 2013 ausgelöst. Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) hatte der Justiz vergangene Woche vorgeworfen, das Verfahren verschleppt zu haben. Knapp eine Woche später wurden die Anklagen nun öffentlich gemacht.

>>> Bericht im Ö1-"Mittagsjournal"

(APA)

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