Buwog-Prozess: Zittern vor einem Zeugen

Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser.
Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser.(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Eine Zeugenaussage könnte Karl-Heinz Grasser belasten.

Wien. Am Mittwoch könnte der zuletzt eingeschlafene Buwog-Prozess gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und andere Beschuldigte eine neue Dynamik bekommen. Der Ex-Kabinettschef des seinerzeit blau geführten Infrastrukturministeriums, Willibald Berner, soll als Zeuge einvernommen werden. Berner hatte der Staatsanwaltschaft von einem „Tatplan“ erzählt. Damit gilt er als der wichtigste Belastungszeuge der Verhandlung.

Gemäß diesem Plan wollte eine Gruppe, zu der auch Grasser gehört haben soll (dieser bestreitet das), von Privatisierungen des Bundes profitieren. Eben diesen Plan will Berner (er stand am Anfang seiner Karriere der SPÖ nahe) von dem – nunmehr mitangeklagten – Lobbyisten Peter Hochegger erfahren haben. Letzterer bestreitet, mit Berner ein solches Gespräch geführt zu haben. (m. s.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.07.2019)

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