Habsburg: Twitter-User äußern Unmut über Trauerfeier

Habsburg: Twitter-User äußern Unmut über Trauerfeier
Habsburg: Twitter-User äußern Unmut über TrauerfeierIm Stephansdom am Samstag-Nachmittag (c) Reuters (Lisi Niesner)
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Die Internet-Gemeinschaft kritisiert das Begräbnis und die ORF-Übertragung in deftigen Wortspenden.

Während der Live-Übertragung des Habsburger-Begräbnisses im ORF am Samstag haben zahlreiche Internet-Nutzer auf Twitter ihren Unmut über das Ereignis geäußert. Unter dem Stichwort #habsburg waren am Nachmittag Hunderte Kommentare von deutschsprachigen Twitter-Nutzern auf der Seite zu lesen. Kritiker der Zeremonie erregten sich besonders über die Nennung von kaiserlichen Titeln und Adelsnamen.

"Wir sind eine Republik!!!!!!!!!"

Die Wortspenden fielen zum Teil recht deftig aus. "sind jetzt schon alle deppat geworden? Otto von Österreich? Wir sind eine Republik!!!!!!!!!" - so lautete der Kommentar der Twitter-Nutzerin mit dem Pseudonym Rubberinchen. "kaum dreh ich auf wirds echt tiaf: der pinke pfaffe spricht die leut mit 'erzherzog' und 'kaiserliche familie' an", schrieb der User JuanesSteiner. Von anderer Seite wurde die Inszenierung der Trauerfeierlichkeiten als unzeitgemäß kritisiert. "sorry aber das ganze ist so 18hundert irgendwas", twitterte mikeyork1, während nach Ansicht von Stefan31at die Stimme von Kardinal Christoph Schönborn, der die Trauermesse zelebrierte, Missfallen erregte: "kommt es nur mir so vor, oder hat Schönborn ne leicht weinerliche stimme heute?"

In die Debatte schalteten sich jedoch auch offenbar mitfühlende Beobachter der Trauerzeremonie ein. "Kriegt Eure Kinder dazu, diesen Endpunkt der europäischen Geschichte zu sehen", schrieb der englischsprachige Nutzer derekflynch. Ein anderer Nutzer, der als echten Namen Prälat Dr. P. Hilger angibt, äußerte Kritik an der Fernsehberichterstattung des Ereignisses. "Den tendentiell kirchenspalterischen Prof. Zulehner als Kommentator ertragen zu müssen, ist eine echte Zumutung des #ORF", schrieb laudatedeum257.

(APA)

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