Kommission für Bioethik wurde neu bestellt

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Drei der 25 Mitglieder wurden vom Kanzler neu ausgewählt. Mit der Bestellung feierte die Kommission auch ihr zehnjähriges Bestehen. Nüchterne Bilanz: Seit 2007 wurde noch keine Empfehlung politisch umgesetzt.

Wien/Uw. „Jeder weiß, wer der neue Trainer der Fußballnationalmannschaft ist, aber keiner weiß, wer die fast gleichzeitig bestellten Mitglieder der Bioethikkommission sind, obwohl sie viel weitreichendere Entscheidungen treffen.“

Sagt Christiane Druml – und sie muss es wissen: Die Juristin ist die neue und alte Vorsitzende jener Kommission, die den Bundeskanzler in Fragen wie der Fortpflanzungsmedizin berät. Am Mittwoch, wurde die Kommission bis 2013 bestellt. Drei der 25 Mitglieder wurden vom Kanzler (der sich von Staatssekretär Josef Ostermayer vertreten ließ) neu ausgewählt: Sozialrechtsexperte Wolfgang Mazal, Moraltheologe Matthias Beck und Anwältin Stephanie Merckens.

Mit der Bestellung feierte die Kommission auch ihr zehnjähriges Bestehen, wobei die Podiumsdebatte zeigte: Nicht nur das Interesse der Öffentlichkeit, auch das der Politik ist ausbaufähig. So wurde seit Drumls Antritt 2007 noch keine Empfehlung umgesetzt. Sie hofft aber auf Besserung, versprach doch Ostermayer für die Umsetzung der Empfehlungen zu „kämpfen“. Verbesserungsbedarf sieht Gynäkologe Johannes Huber, Ex-Vorsitzender – selbstkritisch –, auch in der Kommission. Es brauche mehr Achtung vor abweichenden Meinungen. Inhaltlich hat die Kommission vor allem die Fortpflanzungsmedizin (Präimplantationsdiagnostik etc.) auf der Agenda. Ende 2011 soll hier die Empfehlung fertig sein.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.10.2011)

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