Trump-Unterstützer King besuchte Hofer: "Wir sind Partner"

Trump-Unterstützer King besucht Hofer: "Wir sind Partner"
Trump-Unterstützer King besucht Hofer: "Wir sind Partner"APA/HARALD SCHNEIDER
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Der republikanische Abgeordnete Steve King sieht den Hofburg-Kandidaten als "deutliche und sanfte Stimme" bei der Verteidigung der westlichen Zivilisation.

FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer ist am Dienstag in Wien mit dem republikanischen US-Abgeordneten und Trump-Unterstützer Steve King zusammengetroffen. Der Rechtsaußen-Politiker, der vor acht Jahren mit einem islamfeindlichen Ausfall gegen Barack Obama Schlagzeilen gemacht hatte, bezeichnete Hofer als "Partner" bei der Verteidigung der westlichen Zivilisation.

"Die Welt des Islam strömt auf intensive Weise nach Europa", sagte King nach einem Mittagessen mit Hofer im Hotel Sacher. Die auf dem Christentum beruhende westliche Zivilisation müsse verteidigt werden. Hofer sei in diesem Zusammenhang "eine sehr deutliche und sanfte Stimme", dessen Botschaft weit über die Grenzen Österreichs wahrgenommen werde. "Ich habe diese Stimme in Amerika gehört und sie hat mich hier her geführt", betonte der Kongressabgeordnete aus Iowa. Was die US-Präsidentenwahl betrifft, machte der frühere Unterstützer des erzkonservativen Senators Ted Cruz kein Hehl aus seiner Präferenz. "Ich setze mein Geld auf Donald Trump."

Zum Lachen findet der Republikaner die Befürchtung, dass Österreichs Ansehen in der Welt durch eine Wahl Hofers leiden würde. "Ich glaube, dass die Beziehung zwischen Österreich und Amerika deutlich stärker werden wird, wenn Herr Hofer österreichischer Präsident wird", sagte der Republikaner. Hofer sei nämlich ein "enormes Plus dabei, um irgendwann an einem Punkt anzulangen, an dem wir sagen können, dass wir die Ideologie des radikalen islamischen Terrorismus besiegt haben".

King hatte im US-Präsidentschaftswahlkampf 2008 für Schlagzeilen gesorgt, als er mit Blick auf den zweiten Vornamen des späteren Präsidenten Barack Obama, Hussein, sagte, dessen Wahlsieg werde zu größeren Freudentänzen unter radikalen Islamisten führen als die Terroranschläge des 11. September 2001. King wurde wegen dieser Aussagen von Obamas republikanischen Kontrahenten John McCain zurechtgewiesen.

King ist ein vehementer Abtreibungsgegner, lehnt den UNO-Klimavertrag ab und veröffentlicht auf seiner offiziellen Abgeordnetenhomepage Fotos von Migranten, denen Straftaten zur Last gelegt werden. Nach dem Hurrikan Katrina stimmte er gegen ein Hilfspaket zum Aufbau des zerstörten New Orleans und wollte regionalen Gesetzen zum Verkauf von Freilandeiern einen Riegel vorschieben. Außerdem versuchte King, das Verbot zur Beimengung von Arsen in Hühnerfutter wieder aufzuheben. Wegen seiner erzkonservativen Positionen ist er laut der Lobbygruppe "Main Street Advocacy" der erfolgloseste Kongressabgeordnete: Demnach initiierte er 94 Gesetze, doch alle wurden in der Ausschussphase versenkt.

Hofer: "FPÖ würde in USA als linksextrem scheitern"

Hofer bemühte sich nach dem Treffen um eine Distanzierung von radikalen Positionen. "Wenn die FPÖ in den USA antreten würde, dann würde sie als linksextreme Partei scheitern", sagte er. King habe er empfangen, "weil ich im Vorfeld der Präsidentenwahlen informiert sein will, wohin die Reise in den Vereinigten Staaten geht". "Egal wer gewinnt, Österreich wird sich um gute Beziehungen bemühen", sagte der FPÖ-Politiker mit Blick auf die Befürchtungen in Hinblick auf einen Wahlsieg Trumps. "Wenn demokratische Länder demokratische Entscheidungen treffen, dann macht mir das keine Sorgen."

Streitpunkte wie TTIP habe er in dem Gespräch nicht thematisiert, weil er das umstrittene Abkommen nicht unterzeichnen werde. "Wenn ich mit jemandem spreche, der aus einem anderen Land kommt, dann gibt es Dinge, die sind für mich nicht verhandelbar", erläuterte Hofer.

"Wir haben gesprochen über die Gefahren, denen sich Europa ausgesetzt fühlt", sagte Hofer unter Verweis auf den Islamismus. Es gehe darum, wie Staaten zusammenarbeiten können, "die eine ähnliche kulturelle Ausrichtung" haben. Dies seien die USA und Europa, aber auch Russland. Österreich könne als neutrales Land auch "viel dazu beitragen", dass es zu einem besseren Verständnis zwischen den USA und Russland kommt. Ohne dieses sei etwa der Syrien-Konflikt nicht zu lösen.

Hofer plant auch weitere Auslandskontakte bis zur Wahl. Es gebe "sehr viele Anfragen aus dem Ausland" und es werde "mit Sicherheit" auch Auslandsreisen geben. Sogar zwei außereuropäische Reisen seien derzeit im Gespräch, berichtete der FPÖ-Politiker. Mit Blick auf Kritik, er nütze seine Position als Dritter Nationalratspräsident und Mitglied des mit der Führung der Geschäfte des Bundespräsidenten betrauten Kollegiums als Türöffner, betonte Hofer: "Ich fahre als Politiker Norbert Hofer."

(APA)

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