Gusenbauer macht 4,76 Millionen Euro Gewinn

(c) Clemens Fabry
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Der ehemalige Bundeskanzler ist als Berater für Staaten und Unternehmen gut im Geschäft.

Während sich der frühere Vizekanzler Michael Spindelegger noch auf Jobsuche befindet, ist ein anderer Ex-Politiker gut im Geschäft: Alfred Gusenbauer, Bundeskanzler von 2007 bis 2008, hat sich ein beachtliches berufliches Netzwerk aufgebaut. Der frühere SPÖ-Chef lebt von lukrativen – wenn auch von manchen Genossen kritisierten – Berateraufträgen von Staaten wie Kasachstan und Serbien und von Unternehmen wie dem Glücksspielkonzern Novomatic. Auch ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz hat Gusenbauer in seinen Beraterstab geholt.

Dazu ist er Aufsichtsratschef bei Österreichs größtem Baukonzern Strabag und bei René Benkos Signa, sitzt im Aufsichtsrat des Feuerfest-Konzerns RHI und ist Vorstand in den Privatstiftungen von Strabag-Mehrheitseigentümer und Neos-Unterstützer Hans Peter Haselsteiner. Beteiligt ist Gusenbauer an der Private-Equity-Firma Cudos, die mittelständischen Firmen in Zentral- und Osteuropa Risikokapital zur Verfügung stellt. Die Firma war beispielsweise am Textiltraditionsunternehmen Backhausen beteiligt.

Während Cudos noch keine nennenswerten Gewinne abwirft, läuft die Gusenbauer Projektentwicklung und Beteiligung GmbH offensichtlich gut: Die im Firmenbuch jetzt neu aufscheinende Bilanz weist für 2013 einen Bilanzgewinn von 4,76 Millionen Euro aus. Der Großteil davon, nämlich 4,03 Millionen Euro, entfällt auf einen Gewinnvortrag, also auf nicht entnommene Gewinne aus den Jahren davor. Bleibt für das Ein-Mann-Unternehmen immerhin noch ein Jahresgewinn von 730.000 Euro.

Zu Beginn des Jahres hat Gusenbauer eine weitere Firma gegründet, die Gusenbauer Projektentwicklung und Beteiligung GmbH & Co KG. Einzige Kommanditistin ist Gusenbauers Tochter Selina. Wobei sich der finanzielle Einsatz der 22-Jährigen in Grenzen hält: Ihre Haftung ist auf 300 Euro begrenzt.

E-Mails an: martin.fritzl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.11.2014)

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