Sommergespräch: Kern thematisierte Urlaub mit Leitner

APA/HANS PUNZ
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"Was wir beide ja nicht können, ist über gemeinsame Urlaube in meiner Kanzlerzeit zu diskutieren", erklärte Bundeskanzler Kern gleich zu Beginn des Sommergesprächs.

Kanzler Christian Kern hat am Montagabend gleich zu Beginn des ORF-"Sommergesprächs" den gemeinsamen Urlaub mit Moderator Tarek Leitner auf Ibiza von vor zwei Jahren thematisiert - damals noch als ÖBB-Chef. "Was wir beide ja nicht können, ist über gemeinsame Urlaube in meiner Kanzlerzeit zu diskutieren, die hat es ja bekanntlich nicht gegeben", sagte der SPÖ-Chef zu den Vorwürfen.

"Ich finde das bedauerlich, dass der Außenminister und ÖVP-Chef und seine engsten Mitarbeiter da Unwahrheiten darüber verbreiten. Aber mir ist wichtig, ihnen zu versichern, wie auch immer hart Sie fragen werden, ich werde nachher sicherlich nicht wehleidig mich über den ORF beschweren, das ist ganz wesentlich, weil ich Respekt vor der journalistischen Arbeit habe." Leitner selbst äußerte sich während des Fernsehinterviews nicht zu der Causa.

Der gemeinsame Urlaub der Familien Kern und Leitner hatte im Vorfeld des Sommergesprächs für Aufregung gesorgt. Der von den Grünen auf die Liste der Volkspartei gewechselte Efgani Dönmez grub diesen Ferienaufenthalt aus, um Leitner vorzuwerfen, dass er trotz der Nähe zu Kern das Sommergespräch moderiert.

Dönmez hält an Kritik fest

Darüber hinaus behauptete Dönmez, dass die beiden auch im Herbst 2016, also zu einer Zeit, wo Kern schon SPÖ-Vorsitzender und Regierungschef war, gemeinsam in Marokko auf Urlaub waren - was nicht stimmte, wie Dönmez am Montag gegenüber der APA auch einräumte; vielmehr habe es sich um einen Urlaub der Familien Kern und Leitner gehandelt, bei dem Christian Kern nicht dabei war, sagte Dönmez mit Verweis auf Informationen der "Presse" vom Montag. An seiner Kritik hielt der nunmehrige ÖVP-Politiker fest.

Leitner und der ORF haben die Kritik schon zurückgewiesen, aus dem ORF hieß es laut mehreren Medienberichten vom Montagabend, man prüfe auch rechtliche Schritte. Der Moderator hatte bereits im Juni erklärt, "dass wir durch die Schulfreundschaft unserer Kinder im Sommer 2015 mit mehreren Familien auf Urlaub waren, darunter auch mit der Familie Kern." Der ORF-Redakteursrat kritisierte am Wochenende "ein bewusstes und absichtliches Anpatzen mit dem Zweck, einen ORF-Journalisten vor einem wichtigen Interview einzuschüchtern".

(APA)

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