Gusenbauers Ex-Mitarbeiter in Silberstein-Spezialeinheit?

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Haselsteiner Die Presse
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Nach dem Holzindustriellen Schweighofer dementieren auch Benko, Haselsteiner und
Schlaff die Finanzierung von Silbersteins Dirty Campaigning-Truppe.

Tal Silbersteins Spezialeinheit für Dirty Campaigning gegen ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz soll laut dem Magazin "Falter" auch ein ehemaliger Mitarbeiter aus dem Kabinett von Ex-SPÖ-Chef und Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer angehört haben. Der Mann ist heute für die Signa-Gruppe von René Benko tätig und gilt als Urheber eines "Psychogramms" über SPÖ-Chef Christian Kern, das zuletzt für Aufregung sorgte.

Kern wurde in dem von der Tageszeitung "Österreich" publizierten Dossier als politisch unerfahren, sprunghaft und eitel beschrieben. Der Kanzler verhängte wegen der Veröffentlichung schließlich einen Interview- und Inseratenboykott über das Blatt. Der ehemalige Gusenbauer-Mitarbeiter, der seine angebliche Mitgliedschaft in der Silberstein-Spezialeinheit gegenüber dem "Falter" nicht kommentieren wollte, plädierte in dem internen Papier übrigens auch für massives Dirty Campaigning gegen die politischen Gegner der SPÖ.

Eine Reihe von Dementis

Nach dem Holzindustriellen Gerald Schweighofer dementierten unterdessen auch Benkos Signa-Gruppe, Hans Peter Haselsteiner sowie Martin Schlaff eine finanzielle Unterstützung Silbersteins bzw. der manipulierten Facebookseiten gegen Kurz. "Signa verhält sich politisch neutral und hat im Wahlkampf weder Parteien noch Kampagnen finanziell unterstützt und gefördert. Unser Unternehmen hat mit den Sachverhalten nichts zu tun", sagte eine Signa-Sprecherin dem "Falter". Haselsteiner und Schlaff wiesen Fragen nach einer möglichen Finanzierung gegenüber dem "Standard" zurück. "Das stimmt nicht. Jeder, der so etwas behauptet, lügt", meinte Haselsteiner. "Das schließe ich aus", erklärte auch ein Schlaff-Sprecher.

Der neue interimistische Bundesgeschäftsführer und Leiter der SPÖ-internen Task Force zur Klärung der Affäre, Christoph Matznetter, hatte am Montag ja in den Raum gestellt, dass die Gage für die Dirty Campaigning-Truppe Silbersteins von anderer Seite und nicht aus dem SPÖ-Honorar an Silberstein gekommen sein muss. Das Honorar für ihren Wahlkampfberater Silberstein - kolportiert werden rund 400.000 Euro, von denen drei Viertel ausbezahlt worden sein sollen - wollte die SPÖ-Bundesgeschäftsstelle ursprünglich übrigens über den SPÖ-Parlamentsklub abrechnen. Klubobmann Andreas Schieder lehnte dies jedoch ab, weil solche Beratungsleistungen nicht mit der parlamentarischen Arbeit zusammenpassen, wie Schieder dem "Falter" und Mitte September schon "profil" sagte.

(APA)

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