Ticker-Nachlese Die grüne Spitzenkandidatin und der Neos-Chef stritten im ORF lautstark über Quoten und empörten sich über rot-schwarzes Dirty Campaigning.
Ein lautstarkes Duell lieferten sich am Donnerstagabend die grüne Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek und Neos-Obmann Matthias Strolz. Sie trafen in der siebenten ORF-Konfrontation aufeinander - und kämpften zunächst gegen den (so wirkte es) gemeinsamen Feind Rot und Schwarz, indem sie sich über die neuesten Erkenntnisse in der Dirty-Campaigning-Affäre empörten. Sollte ÖVP-Chef Sebastian Kurz gewusst haben, dass einer seiner Mitarbeiter einem Mitarbeiter des einstigen roten Beraters Tal Silberstein 100.000 Euro für Informationen geboten habe, müsse Kurz zurücktreten, meinte Strolz. Lunacek zeigte sich über "rassistische Hetze" auf Facebookseiten empört, die man bislang nur von den Freiheitlichen gewohnt gewesen sei und liebäugelte mit einem U-Ausschuss zur Causa.
Ansonsten war leider kaum Neues zu hören - zum Teil konnte der geübte Zuhörer sogar die Sätze vor den Kontrahenten beenden, etwa, wenn Strolz sich rühmte, "kompromisslos lösungsorient" zu sein und "die Stimme der Vernunft". Lunacek war in ihrer Wortwahl zwar kreativer, wiederholte dafür aber ihre bekannten Standpunkte, wonach sie Quoten in der Wirtschaft gut finde, transparente Gehälter und die FPÖ nicht in Regierungsverantwortung dürfe. Beide waren denn auch für ein Aus bei der Vergebührung von Mietverträgen (die Nein-Stimmen der Grünen im Parlament nannte Lunacek eine "Panne").
Die "Presse" tickert alle Konfrontationen des ORF live: