Kern vs. Kurz: "Fakten nennt sich das, was Sie Vorwürfe nennen"

Kern und Kurz treffen heute im TV-Duell aufeinander.
Kern und Kurz treffen heute im TV-Duell aufeinander.APA/GEORG HOCHMUTH
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Nachlese SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern und ÖVP-Herausforderer Sebastian Kurz lieferten sich im ORF ein erst zaghaftes, dann durchaus untergriffiges Duell.

Christian Kern, SPÖ, rechts. Sebastian Kurz, ÖVP, links. So begann das letzte Fernsehduell des ORF vor dem Urnengang am 15. Oktober - zumindest aus der Perspektive der TV-Zuseher. Denn so wurden die Plätze der beiden ausgelost. Die Konfrontation, moderiert von Claudia Reiterer, nahm dann mit der Frage, was denn ein Regierungschef können müsse, ihren eigentlichen Anfang. "Mut und den Willen zur Veränderung" müsse ein Kanzler aufbringen, meinte darauf Kurz. Den Menschen etwas bieten, reinen Wein einschenken, antwortete sinngemäß Kern.

Und dann war es auch schon vorbei mit dem zaghaften Teil der Diskussion. Denn, so Kern weiter, Kurz gaukle den Menschen mit seinem "von der FPÖ abgeschriebenen" Programm etwas vor. Letzterer verspreche vielmehr "das Blaue vom Himmel", anstatt zuzugeben, dass "Türkis das neue Blau ist". Kurz konterte, dass obgleich der umstrittene (Ex-)SPÖ-Berater Tal Silberstein "im Gefängnis sitzt, das Dirty Campaigning hört nicht auf". Ständig würden falsche Anschuldigungen aufgeworfen - ob beim Thema Steuern, Familienbeihilfe oder Spendenwesen. Darauf wiederum der Kanzler: "Fakten nennt sich das, was Sie Vorwürfe nennen."

Der ÖVP-Chef unterstellte Kern an anderer Stelle dann, sich in der Frage der Bekämpfung der illegalen Migration wie ein Blatt im Wind gedreht zu haben. "Sie haben so oft Ihre Meinung geändert", dass er, Kurz, nicht sicher sei, ob der SPÖ-Chef noch wisse, wofür er eigentlich stehe. Inhaltlich waren sich beide allerdings tendenziell einig.

Reiterer versuchte zwischenzeitlich, an konkrete Antworten zu kommen, scheiterte damit aber mehrmals. Schlussendlich frage sie mit Blick auf die Regierungsbildung nach dem Urnengang am 15. Oktober, ob denn eine rot-schwarze Versöhnung noch denkbar sei? "In der Politik geht es nie um Liebesheiraten, sondern immer um Vernunftehen", antwortete Kern diplomatisch. Pragmatisch auch Kurz: "Wir werden, sollten wir gewählt werden, mit allen Parteien Gespräche führen." Nachsatz: Was er aber nicht tue sei, schon jetzt zu verhandeln, so wie FPÖ und SPÖ. "Sie achten im Fernsehen immer genau darauf, dass es eine harte Konfrontation zwischen ihnen und HC Strache gibt", so Kurz weiter. Danach aber würden sich die beiden Parteichefs heimlich auf ein Bier treffen - wie ein Bild vom Wochenende (aufgenommen nach dem Puls4-Duell zwischen Strache und Kern, gepostet vom FPÖ-Chef) zeige. Ein solches wird es heute wohl nicht geben. 

Die "Presse" tickert alle Konfrontationen des ORF live:

>>> Die Runde der Kleinparteien

>>> Hofer gegen Lunacek

>>> Kern gegen Strolz

>>> Kern gegen Lunacek

>>> Strache gegen Griss

>>> Kurz gegen Lunacek

>>> Strolz gegen Moser

>>> Luancek gegen Strolz

>>> Kern gegen Strache

>>> Kurz gegen Strache

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