9822 Sekunden nutzten die Spitzenkandidaten, um ihre Positionen zu Migration und Asyl darzulegen. Dem Thema Dirty Campaigning widmeten sie 4961 Sekunden.
Migration, Steuern und die Koalitionsfrage waren die dominierenden Themen in diesem TV-Wahlkampf. Dies ergab eine Medienanalyse der TV-Duelle und Elefantenrunden (wobei die heutige freilich noch nicht einbezogen wurde) auf ORF 2, ORF III, ATV und Puls 4 durch APA DeFacto für die Zeit des Intensivwahlkampfes im September und Oktober. Mit Abstand am meisten wurde dabei über das seit Sommer 2015 omnipräsente Themengebiet Migration gesprochen.
9822 Sekunden oder mehr als 2,5 Stunden Sendezeit nutzten die Spitzenkandidaten der wahlwerbenden Parteien, um ihre Positionen zu Migration und Asyl darzulegen. Zweitwichtigstes Thema war die Steuerpolitik mit 8076 Sekunden. Auf Platz drei landete mit 6249 Sekunden die Frage möglicher Koalitionen nach der Wahl. Dem zuletzt dominanten Thema Dirty Campaigning widmeten die Politiker in ihren TV-Auftritten 4961 Sekunden Sendezeit. Weitere Top-Themen: Arbeitsmarktpolitik, Integration und Europapolitik.
Am Anfang standen die Steuern
Betrachtet man die Themen im Zeitverlauf, fällt auf, dass in den ersten TV-Konfrontationen das Thema Steuerpolitik dominierte, das danach immer mehr vom Komplex Migration und Asyl verdrängt und überholt wurde. In den vergangenen eineinhalb Wochen stahl dann wegen der Affäre um den ehemaligen SPÖ-Berater Tal Silberstein das Thema Dirty Campaigning allen anderen Inhalten die Show.
Bundeskanzler und SPÖ-Spitzenkandidat Christian Kern sprach in den TV-Konfrontationen am meisten über Migration und Asyl, Steuerpolitik, Koalitionen, Arbeitsmarktpolitik sowie Dirty Campaigning (815). Bei ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz dominierten ebenfalls Migration und Asyl, Steuerpolitik, Integration, Dirty Campaigning sowie Koalitionen. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sprach vor allem über Migration und Asyl, Koalitionen, Europapolitik, Steuerpolitik sowie Dirty Campaigning.
Umfangreichstes Thema der grünen Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek waren Freihandelsabkommen. Bei Neos-Chef Matthias Strolz war es die Steuerpolitik, Peter Pilz setzte bei seinen wenigen Auftritten im Privat-TV vor allem auf das Thema Migration und Asyl.
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(APA)