Was Lehrlinge außerdem lernen sollten

Die Meister von morgen sind gefunden: Das erste firmen- und branchenübergreifende LehrlingsCrossmentoring-Programm des BFI Wien hat seine ersten Absolventen.

15 Monate, 16 Dreier-Teams aus jungen und arrivierten Mitarbeitern, sechs Firmen, drei Generationen – aus dieser Formel setzte sich das erste firmen- und branchenübergreifende LehrlingsCrossmentoring des BFI Wien zusammen. „Mit dem Programm ‚Meister statt Master‘ wollten wir zeigen, dass uns die restliche Welt zu Recht um unser duales Ausbildungssystem beneidet, dass branchen- und hierarchieübergreifende Kontakte spannend, produktiv und vorurteilsabbauend sind und dass wir alle, unabhängig von Alter und Position, von jedem etwas lernen können“, sagte Valerie Höllinger, Geschäftsführerin des BFI Wien über die Genese des Programms.

Selbstbewusstsein lässt sich lernen

Mitte März wurden die ersten Absolventinnen und Absolventen des LCM ausgezeichnet. 16 Lehrlinge, 16 junge Lehrabsolventen – sogenannte Peers – und 16 Mentoren aus den Unternehmen A1, Bank Austria, BFI Wien, Flughafen Wien, REWE International AG sowie der Wiener Städtische Versicherung erhielten ihre Zertifikate: Stolz zeigte sich Höllinger über die Entwicklung der jungen Menschen: "Sie können jetzt sich selbst und ihre Standpunkte vertreten“, sagte Höllinger zufrieden. „Ziel war es nicht nur, das Image der Lehre in der Öffentlichkeit aufzupolieren, sondern in erster Linie den jungen Menschen abseits der fachlichen Ausbildung bei der persönlichen Weiterentwicklung unter die Arme zu greifen.“

Mehr als nur die Schulbank drücken

Entsprechend lag der Fokus des LehrlingsCrossmentorings auf einem abwechslungsreichen außercurriculären Förderungsprogramm. Über die vergangenen 15 Monate kochten die Teilnehmer gemeinsam im Workshop zum Thema gesunde Ernährung, lernten im Improvisationstheater ihre Scheu abzulegen und erfuhren von Benimmexperten Thomas Schäfer-Elmayer wie man sich bei einem Geschäftsessen standesgemäß verhält.

Manieren statt Blamieren

Und die Lehrlinge nahmen diese Gelegenheit dankbar an: „Neben der fachlichen Ausbildung ist es natürlich toll zu erfahren, wie man durch die Augen anderer Personen wahrgenommen wird und wie man seine Wirkung auf andere noch verbessern kann“, erklärte etwa ein Lehrling nach einem der „Persönlichkeitsentwicklungsseminare mit Funfaktor“. „Manieren statt Blamieren – zu lernen, wie du gut bei anderen ankommst, gleichzeitig erfolgreich sein kannst und Spaß mit dir und den Menschen um dich herum hast, war eine großartige Erfahrung für mich“, meinte ein zweiter Absolvent des LehrlingsCrossmentoring im Anschluss an den „Business-Ethik und Etikette“-Workshop mit Thomas Schäfer-Elmayer.

Über alle Grenzen hinaus

Besonderes Asset des vom BFI Wien initiierten LehrlingsCrossmentoring war, allen Beteiligten einen Blick über den Unternehmenstellerrand zu ermöglichen. Stehen Lehrlinge in anderen Firmen vor denselben Herausforderungen wie ich? Wie gehen Lehrlingsausbildner in anderen Betrieben mit ihren Schützlingen um? Und welche Karrierechancen und welchen Stellenwert hätte ich als Lehrling bei der Firma XY, seien Fragen, die man in der Regel nur sehr theoretisch beantwortet bekomme.

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