Kolumne "Karrierewege". Die Besten machen aus ihrem Job etwas, das ihren Fähigkeiten und Neigungen optimal entspricht. Und bekommen von ihrem Vorgesetzten auch die Freiheiten dazu.
Es gibt manche Menschen, bei denen sieht alles so einfach aus. Wer ihnen bei der Arbeit zusieht, hat den Eindruck, dass alles mühelos fließt und dass ihr Job nicht anstrengender ist als Blumenpflücken auf einer Frühlingswiese.
Wer dazu in der Lage ist, dass sich alles so leicht anfühlt, arbeitet meist in einer Umgebung, die perfekt zu ihm passt, und tut das, was ihm leicht fällt und am meisten Spaß macht. Die Arbeit geht einfach von der Hand, der Chef ist hochzufrieden, und von den Kunden gibt es nur ernst gemeintes Lob und aufrichtigen Beifall.
Doch wie ist es möglich, so einen perfekten Job zu finden? Manche Mitarbeiter überarbeiten ihren Lebenslauf oder ihr Profil auf den sozialen Netzwerken so lange, bis sie punktgenau auf die Stellenbeschreibung in dem Unternehmen passen, von dem sie meinen, dass sie dort glücklich werden.
Aber der Weg zum idealen Job verläuft meist ganz anders. Ein Personalchef erklärt es so: "Die Besten starten bei uns in einer Position, deren Anforderungen sie grundsätzlich erfüllen. Am wichtigsten ist es aber, dass sie von Ihrer Persönlichkeit und Ihrer Arbeitseinstellung zu unserer Organisation passen und dass ihr Chef von ihnen begeistert ist."
"Die Arbeit, für die wir sie eingestellt haben, ist nur der Ausgangspunkt. Die Besten machen aus ihrem Job etwas, das ihren Fähigkeiten und Neigungen optimal entspricht, und sie bekommen von ihrem Vorgesetzten auch die Freiheiten dazu."
Die Grundlage dafür ist die Vertrauensbasis, die die Mitarbeiter zu ihrem Chef aufbauen. Erst wenn ich einem Menschen völlig vertraue, kann ich ihm auch offen meine Meinung sagen. Erst wenn er mir zu Hundert Prozent vertraut, wird er auch versuchen, meinen Wünschen gerecht zu werden.
"Wir achten bei der Einstellung neuer Mitarbeiter besonders darauf", fährt der Personalchef fort, "dass sie mit ihrer Neugier und ihrem Engagement zeigen, dass die Arbeit bei unserem Unternehmen wirklich ihren persönlichen Interessen und Neigungen entspricht. Wer sich durch gute Arbeit auszeichnet, bekommt von uns dann die Möglichkeit, seine Tätigkeit in gewissem Rahmen selbst zu gestalten. Der Job, den sich die Mitarbeiter aus eigener Initiative aufbauen, hat dann in manchen Fällen mit dem ursprünglichen Profil nichts mehr gemeinsam."
Einen großen Vorteil hat es, sich das Berufsleben nach den eigenen Wünschen zurechtzulegen und nur noch das zu machen, das mit spielerischer Leichtigkeit erledigt werden kann: Wer die Initiative ergreift, hat mehr Freiheiten, weil es weniger Regeln gibt. Doch dazu braucht es nicht nur Engagement und das fachliche Können, sondern auch die richtige Umgebung.
Conrad Pramböck ist Berater und Speaker zu Gehalts- und Karrierethemen. Er leitet bei der Personalberatung Pedersen & Partners den Geschäftsbereich Compensation Consulting.
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