Neues Arbeiten. Andreas Gnesda gibt in seinem Buch „Next World of Working“ Denk- und Reflexionsanstöße. Metapher einer Skitour.
Andreas Gnesdas ureigenstes Geschäft ist es, Büros einzurichten. Doch er stellte fest, dass die kreativste Innenarchitektur nicht ausreicht, wenn es um die „next world of working“ geht. In seinem gleichnamigen Buch (Styria Verlag, 24,99 Euro) gibt Gnesda auf 192 Seiten Denk- und Reflexionsanstöße zur persönlichen Weiterentwicklung.
Dazu führt er seine Leser nicht an deren künftigen Arbeitsplatz, sondern der begeisterte Bergsteiger nimmt sie – mithilfe der Metapher einer Skitour – in zwölf Etappen mit ans Ziel: der Selbsterkenntnis.
Selbstreflexion scheint einfach zu sein und fällt doch schwer. „Wir sind geneigt, die Erklärungen für Dinge bei anderen und in unserem Umfeld zu suchen“, sagt Gnesda. „Aber nicht bei uns selbst.“ Dabei sei das der einzige Ort, Veränderung zu erreichen. Das sei ein schwieriger, aber segensreicher Lernprozess – ein täglicher, wie er sagt. Sich der eigenen Werte bewusst zu werden und sich – wie beim Zähneputzen – in den Spiegel zu schauen und zu fragen: Spiegelt der Tag, der vor mir liegt, meine Werte wieder?
Neues Miteinander
Reflexion wurde zum Ausgangspunkt seiner Arbeit. Denn, sagt Gnesda, „wir gestalten neue Arbeitswelten in Form von Bürokonzepten, weil wir in Organisationen erfolgreiche und effiziente Zusammenarbeiten bewirken wollen.“ Das gelinge nur, wenn die Führung des Unternehmens mit der Reflexion bei sich selbst beginne und für sich selbst den Sinn in der Arbeit erkenne. Gnesda hält es mit Viktor Frankl: Sinn könne nicht gegeben, sondern nur gefunden werden.
Und damit geht es auch bei der Frage nach neuen Raumkonzepten für ein Büro auch immer um die Frage nach dem Sinn. „Viele Kunden wollen ein neues Büro, aber tatsächlich wollen sie nachher ein anderes Miteinander der Mitarbeiter haben.“
(Print-Ausgabe, 21.05.2016)