Suizid im Management

Selbstmorde unter Führungskräften kommen immer wieder vor. Nun beging Martin Senn Suizid. 2013 hatte sich bereits ein anderer Zurich-Manager das Leben genommen.

Der frühere Chef des Schweizer Versicherungskonzerns Zurich, Martin Senn, hat am vergangen Freitag (27. Mai) Selbstmord begangen. Erst 2013 hatte sich mit Finanzchef Pierre Wauthier, ein anderer hochrangiger Zurich-Manager das Leben genommen.

Zurich hatte Senn erst im Dezember überraschend entmachtet. Laut Angaben des "Handelsblatts" musste Senn auf eine Abfindung ebenso verzichten, wie auf eine ehrenhafte Entlassung, nachdem zuvor bereits sein Einkommen drastisch reduziert worden war. Grund dafür dürften die vorangegangen schlechten Ergebnisse des Versicherungskonzerns gewesen sein. Der Gewinn brach im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte auf 1,8 Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro) ein.

Die Selbstmorde der Zurich-Manager stehen nicht alleine. Immer wieder endet der Stress im Arbeitsalltag von Führungskräften in Depressionen oder Selbstmord. So nahm sich im Juli 2013 Swisscom-Chef Carsten Schloter das Leben, 2011 starb der Chef des Schweizer Zuckerl-Konzerns Ricola, Adrian Kohler durch eigene Hand. 2009 beging der deutsche Milliardär Adolf Merckle wegen Millionenverlusten im eigenen Unternehmen Suizid.

Die EU-Gesundheitsagentur Osha hat ermittelt, dass jeder zweite Arbeitsunfähigkeitstag in der EU mit arbeitsbedingtem Stress und psychosozialen Risiken zusammenhängt. In Österreich klagen laut Statistik Austria 40 Prozent aller Erwerbstätigen über zumindest ein Risiko für psychische Probleme an ihrem Arbeitsplatz. Depression ist hierzulande die dritthäufigste arbeitsbedingte Erkrankung.

Martin Senn hatte seine berufliche Laufbahn beim früheren Bankverein in Basel begonnen. Nach Stationen beim Versicherer Swiss Life und der Großbank Credit Suisse wechselte er 2006 als Investmentchef zu Zurich, wo er 2009 zum CEO avancierte.

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