So etwas von gestählt

Warum Talentschmieden Schmerzen zufügen.

Die gute Nachricht: Nicht jede Maßnahme des betrieblichen Gesundheitsmanagements muss automatisch (viel) Geld kosten. Denn die Gesundheit der Mitarbeiter beginnt bei der Wortwahl – und diese ist grundsätzlich kostenlos.

Ein Beispiel: Unternehmen, die fürsorglich zu sein behaupten, sollten sich dreimal überlegen, ob sie für ihre hoffnungsvollen Führungskräfte und Spezialisten von morgen tatsächlich – Achtung: Sprechblase – Talentschmieden sein wollen.

Talente als Werkstücke zu sehen ist nicht verboten, vermittelt aber ein spezielles Bild: In Schmieden werden die Werkstücke zum Bearbeiten erhitzt und danach sehr schnell wieder abgekühlt. Sie werden durch hohen Druck oder Schläge gestaucht, gebogen und geformt. Ständig sind sie der Wucht des Hammers und der Härte des Ambosses ausgesetzt. Blaue Flecken und Schmerzen gehören selbstverständlich dazu. Gebrochen zu werden ist ein Kollateralschaden.

Manche Talente gehen aus der Schmiede so etwas von gestählt hervor. Ob sich aber der Sinn in ihrer Arbeit auf diese Weise einhämmern lässt, ist ungewiss.

(Print-Ausgabe, 02.07.2016)

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