Büro im Schanigarten - ein Hacker-Paradies

Sommerliche Temperaturen und Sonnenschein laden dazu ein, den Arbeitsplatz unter freien Himmel zu verlegen. Wie Sie draußen Ihre Informationen schützen.

Das Büro ins Freie verlegen und Termine im Schanigarten abhalten - bei Sommer und Sonnenschein eine beliebte Praxis. Dank Laptop, Smartphone und Co. ist das technisch auch längst kein Problem mehr. Außerhalb des Büros zu arbeiten, ist aber auch riskant, ruft Unachtsamkeit doch Betrüger und Hacker auf den Plan. Damit Sie dennoch möglichst sicher und entspannt draußen arbeiten, haben Martin Puaschitz, Obmann der Wiener Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT), und Rüdiger Linhart, stv. IT-Berufsgruppensprecher, fünf Tipps zusammengetragen:

1. Bildschirminhalt schützen

Arbeiten Sie unter Menschen, fallen oft auch neugierige Blicke auf Ihre Unterlagen. Achten Sie daher darauf, dass niemand so einfach auf Ihrem Bildschirm mitlesen kann. Ihre Informationen sind es wert, geheim zu bleiben. Wählen Sie etwa einen Platz mit einer Mauer im Rücken oder etwas abseits anderer Leute. Ist das nicht möglich, kleben Sie eine Sichtschutzfolie über Ihren Bildschirm, um sich vor Mitlesern von der Seite zu schützen. Für Sie wird die Helligkeit dadurch nicht beeinträchtigt und Sie können uneingeschränkt weiterarbeiten.

2. Offenes Wlan meiden

Nahezu jeder öffentliche Ort bietet mittlerweile kostenloses Wlan für Gäste und Besucher an. Hüten Sie sich dennoch vor diesen frei zugänglichen und oft unverschlüsselten Netzen. Denn Hacker können hier leicht auf Ihren Computer oder Ihr Smartphone zugreifen. Besser seien mobile Hotspots, mit denen man sich per SIM-Karte ins Mobilfunknetz einwählen könne, rät Linhart. Auch nahezu jedes Smartphone kann als mobiler Hotspot verwendet werden – vorausgesetzt, Sie haben ein entsprechendes Datenvolumen in Ihrem Vertrag inkludiert. Und eine Steckdose in Reichweite, denn der Akku schwindet hierbei schnell.

3. Ungenutzte Verbindungen deaktivieren

Ob aus Bequemlichkeit, oder weil man es einfach vergisst – viele lassen Drahtlosschnittstellen wie Bluetooth, Wlan oder NFC permanent aktiviert. Selbst wenn sie mit keinem Netz oder anderen Geräten verbunden sind: allein die aktive Schnittstelle kann als Einfallstor in Ihr System benutzt werden. Daher raten beide IT-Experten, diese Verbindungen nur dann einzuschalten, wenn Sie diese auch verwenden und sie anschließend wieder deaktivieren.

4. Daten sichern und Festplatte verschlüsseln

Mobile Geräte sind praktisch, aber durch ihre Bauweise sowie den ständigen Transport auch anfällig für Schäden und ein attraktives Ziel für Langfinger. Verlieren Sie das Gerät, ist das zwar immer schmerzhaft und aufwendig, durch gewisse Vorkehrungen lässt sich der Schaden jedoch stark begrenzen. Denn schlimmer als der Verlust der Hardware ist der Verlust der Daten. Einerseits sind private Daten wie Fotos und auch geschäftlich wichtige Informationen für immer verloren, sofern sie nicht anderswo gesichert wurden. Andererseits sind unverschlüsselte Daten ein gefundenes Fressen für Diebe. „Ein halbwegs fähiger Hacker kann mit den Daten mehr anfangen, als manche glauben wollen“, sagt Linhart. Am besten schützen Sie sich daher, wenn Sie Ihre Festplatte von einem Experten verschlüsseln lassen. Dadurch werden die Daten laufend und während des aktiven Betriebes chiffriert.

5. Sicheres Passwort und aktualisierte Programme

Verwenden Sie ein sicheres Passwort. Es ist nutzlos, Ihre Daten zu verschlüsseln und Ihre Systeme zu versperren, wenn Ihr Passwort unsicher ist. Programme knacken simple Wort- und Zeichenkombinationen oder zufällig gewählte Begriffe aus dem Wörterbuch in Sekundenschnelle. Passtwort-Möglichkeiten gibt es viele. Grundsätzlich gilt: je länger, desto besser – das Kennwort sollte aus mindestens acht Zeichen bestehen. Bauen Sie bewusste Fehler ein und verwenden Sie Zahlen als Buchstaben: „Bleistift“ beispielsweise kann zu „Pl3i5tift“ werden. Führen Sie zudem stets Updates für Programme und Apps durch, allen voran für Virenschutz, Firewall und die Systemsoftware der mobilen Geräte. Denn veraltete Programme schützen nicht vor aktuellen Bedrohungen.

Generell ist es ratsam, sich laufend mit Themen der IT-Sicherheit zu befassen und stets einen gewissen kritischen Blick zu bewahren. Denn, sagt Puaschitz, die Technik und die damit verbundenen Möglichkeiten schreiten rasch voran, wodurch sich auch die Risiken vermehren.

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