Österreich als Vorbild für die USA

Unternehmen wie voestalpine haben in den USA eigene Ausbildungsprogramme ins Leben gerufen. Dort gibt es kein duales System.

Angst vor dem Fachkräftemangel gibt es nicht nur in Österreich. Auch in den USA fällt es heimischen Betrieben oft schwer, geeignetes Personal zu finden. Ein duales Ausbildungssystem, wie man es hierzulande und Deutschland kennt, gibt es dort nicht. Unternehmen haben daher angefangen, eigene Ausbildungsprogramme anzubieten.

Duale Ausbildung nach österreichischem Vorbild

Der Vorarlberger Beschlägehersteller Blum hat schon vor ein paar Jahren eine Lehrlingsausbildung in den USA aufgebaut. voestalpine, der Technologie- und Industriegüterkonzern aus Linz, hat an seinem Standort in Cartersville im US-Bundesstaat Georgia ein eigenes Ausbildungsprogramm angefangen. Dort produziert voestapline Leichtbau-Karrosserieteile. Nach österreichischem Vorbild arbeitet das Unternehmen am Standort Cartersville mit dem örtlichen College zusammen. Fachkräfte wären sonst auch dort Mangelware.

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

In Cartersville werden zurzeit sieben Lehrlinge ausgebildet, man wolle das Programm aber erweitern und auch andere umliegende Unternehmen ins Boot holen. "Man gibt den Gemeinden so etwas zurück", sagt Peter Schwab, voestalpine-Vorstand und Leiter der "Metal Forming"-Sparte. Die Gemeinden seien dem Konzern bei der Ansiedlung nämlich durchaus entgegengekommen. Die Unternehmen sind auf ausgebildete Fachkräfte angewiesen: "Sonst hat man bald Probleme mit dem Nachwuchs", sagt Schwab.

voestalpine bildet derzeit über 1.300 Lehrlinge aus, die meisten davon in Österreich und Deutschland. Pro Kopf investiere das Unternehmen 70.000 Euro in die Ausbildung, "das rechnet sich aber x-mal", erläuterte Schwab.

Während die Lehre in Österreich oft einen schlechten Ruf hat, gilt sie über die Grenzen hinweg häufig als Vorzeigemodell. "Die Lehre wird bei uns nicht ausreichend wertgeschätzt", so Schwab. Dabei sei eine Facharbeiterkarriere lukrativ.

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