Öffentlicher Einkauf: Es geht um 2 Billionen Euro

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Lehrgang "Public Procurement Excellence" für zentrale öffentliche Beschaffungsorganisationen startet am Montag an der WU Wien.

Sie verfügen über Beträge, die rund 14 Prozent des Bruttonationalprodukts der EU-Länder betragen, also rund zwei Billionen Euro: Die Mitarbeiter, die in den Mitgliedsländern öffentliche Aufträge ausschreiben. Sie tragen große Verantwortung, dass von der öffentlichen Hand nicht nur billige, sondern vor allem die besten Produkte und Dienstleistungen angeschafft werden. Und das professionell, wirtschaftlich, rechtskonform und transparent.

Um die öffentlichen Einkäufer noch besser zu unterstützen, diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat die EU-Kommission den Lehrgang "Public Procurement Excellence" für zentrale öffentliche Beschaffungsorganisationen initiiert. Als Sieger der Ausschreibung für die Ausrichtung gingen die österreichische Bundesbeschaffungsgesellschaft und die Wirtschaftsuniversität Wien hervor. Sie erwarten im ersten Turnus, der am kommenden Montag startet, 35 Teilnehmer aus 20 Nationen, der von der Kommission finanziert wird.

Ein großes Anliegen ist dieser Lehrgang auch Irmfried Schwimann. Die gebürtige Linzerin ist ranghohe Beamtin in der EU-Kommission und als Vize-Generaldirektorin für Binnenmarkt, Industrie und Unternehmertum zuständig.

Professionelle Beschaffung hilft Unternehmen und Bürgern

Sie unterstützt die Professionalisierung im Ausschreibungsbetrieb. „Öffentliche Einkäufer fühlen sich oft allein gelassen“, sagt Schwimann, „denn die Themen, mit denen sie es zu tun haben sind hoch speziell und oft technisch sehr anspruchsvoll.“ Etwa, wenn es darum geht, IT-Systeme oder Geräte für den Gesundheitssektor anzuschaffen.

Eines der Ziele sei, die Einkäufer zu vernetzen, sie bereit zu machen, über die Grenzen zu schauen (Stichwort Binnenmarktkomponente), sich nicht nur mit den bekannten Anbietern auseinander zu setzen und innovative Lösungen anzustreben. „Damit soll auch gefördert werden, dass neben den etablierten Unternehmen auch andere, kleinere innovative Unternehmen zum Zug kommen.“ Überhaupt würden von einem „professionelleren öffentlichen Beschaffungswesen am Ende alle profitieren“: die Unternehmen und Bürger.

Ein Nebeneffekt sei auch, den Berufsstand, der vielleicht nicht also übermäßig prestigeträchtig erscheine, aufzuwerten. Auch im Bewusstsein der öffentlichen Stellen, darunter auch den Rechnungshöfen, und zu zeigen: Hier arbeiten Menschen mit fundierter Ausbildung.

Der erste Lehrgang "Public Procurement Excellence"startet am 24. September 2018 um 10 Uhr
WU Executive Academy, 1020 Wien, Welthandelsplatz 1, Building EA
Details unter https://ppe.bbg.gv.at/

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