Das Gesicht des Unternehmens

In Österreich werden Unternehmensvorstände stärker positioniert als in allen anderen Ländern Europas.

Für die Kommunikatoren in Österreich steht der Vorstand als Aushängeschild im Fokus. „Mehr als 85 Prozent der österreichischen Kommunikationsmanager geben ihrem Unternehmen auf diese Weise ein Gesicht“, sagt Ansgar Zerfaß, Professor für Kommunikationsmanagement an der Universität Leipzig, der den „European Communication Monitor 2013“ erstellt hat. Der „ECM“ wird regelmäßig von elf europäischen Universitäten erstellt, 2.700 Unternehmenssprecher aus 43 europäischen Ländern werden befragt.

Österreich unterscheidet sich dabei auch in der Art und Weise, wie Personality-Kommunikation betrieben wird, vom Rest Europas. Während in Österreich vor allem die intellektuellen Fähigkeiten betont und Bildungsabschlüsse hervorgehoben werden, setzen die Kommunikationsexperten in anderen Ländern vor allem auf die Umsetzungskraft und das ethische Verhalten der Führungskräfte.

Bedeutung von Social Media stagniert

Der „ECM“ ergab auch, dass aus Sicht der Unternehmen die Bedeutung von Social Media erstmals seit fünf Jahren nicht weiter steigt. Mit einer Zustimmung von rund 70 Prozent sind Social Media ein selbstverständliches Element im Kommunikationsportfolio. Allerdings fehlen in vielen österreichischen Kommunikationsabteilungen adäquate Strategien, wie mit Blogautoren oder mit in Foren aktiven Menschen kommuniziert wird.

Zudem mangelt es an Social-Media-Kompetenz: „Beim Management von Online-Communitys, der Evaluierung von Erfolgen oder Misserfolgen im Social Web und der Durchführung echter Dialoge im Internet tun sich viele Kommunikatoren noch schwer“, sagt Zerfaß. Es fehle schlicht an Erfahrung, das Internet als Mehrwegkanal zu verstehen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.09.2013)

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