"Luther und texttreu – das geht eben nicht"

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Mit seiner Bibel-Übersetzung schmuggelte Luther seine Theologie ins AT. Hasste er auch aus Angst die Juden so? Ein Gespräch mit "Luthers Bibel"-Autor Karl-Heinz Göttert.

In Ihrem neuen Buch „Luthers Bibel“ nennen Sie die christlichen Übersetzungen des Alten Testaments, besonders die Luthers, „feindliche Übernahmen“. Was haben die Übersetzungen denn mit Firmeneinverleibungen zu tun?

Jemand wird gegen seinen Willen geschluckt. Auch die Juden waren alles andere als begeistert, dass ihr Buch von christlichen Übersetzern vereinnahmt und umgedeutet wurde. Das war schon bei der griechischen Übersetzung, der Septuaginta so, die jüdische Schriftgelehrte vornahmen und Christen für sich übernahmen. Es wiederholte sich bei der lateinischen Übersetzung von Hieronymus. Auch die Diskussion rund um Luthers Text zeigt, wie schlimm es für die Juden gewesen sein muss, zuschauen zu müssen, wie Luther ihre heiligen Schriften für seine Theologie zurechtbiegt.

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