Zierhofer-Kin leitete bisher das Donaufestival in Krems. Er folgt Markus Hinterhäuser, der 2016 zu den Salzburger Festspielen wechselt.
Der 46-jährige Tomas Zierhofer-Kin, der seit 2005 das Donaufestival in Krems leitet, wird neuer Intendant der Wiener Festwochen. Er folgt Markus Hinterhäuser nach, der 2016 nach den Festwochen zu den Salzburger Festspielen wechselt. Das gab Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny heute bei einer Pressekonferenz bekannt.
Zierhofer-Kin wird das Festival ab der Ausgabe im Jahr 2017 gestalten, sein Vertrag ist auf fünf Jahre - ohne Vrelängerungsmöglichkeit - anberaumt. Man wolle beim Prinzip der rascheren Intendantenwechsel bleiben, sagte Festwochen-Präsident Rudolf Scholten. Ein Fünf-Jahres-Zeitraum sei dabei jedoch sinnvoller als ein Dreijahresvertrag, wie ihn etwa Markus Hinterhäuser derzeit habe.
Keine Spartentrennung mehr
Der designierte Intendant wird auf Musik- und/oder Schauspielchefs verzichten und setzt lieber auf "ein Team von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen als dramaturgischen runden Tisch": "Spartentrennung ist nicht mehr zeitgemäß", sagte Zierhofer-Kin, der einen Spagat schaffen will zwischen Internationalität und Verortung, zwischen Zentrum und Rändern.
"Dieses weltweit bedeutende Festival zu leiten, stellt für mich eine der beruflich spannendsten Herausforderungen dar", sagte er. Er möchte das Festival öffnen, es soll mit Künstlern, aber auch mit den Menschen in der Stadt in Interaktion treten: "Ich wünsche mir ein Festival, das Dinge entstehen lässt, die nirgendwo anders hätten stattfinden können."
Aus 16 Bewerbern auserkoren
Wie das Büro des Kuturstadtrats in einer Aussendung bekanntgab, seien die Stadt Wien und die Festwochen bereits seit einem Jahr mit Experten und Kulturmanagern im Gespräch über die zukünftige Ausrichtung des Festivals. Auf die Ausschreibung hätten sich 16 Bewerber gemeldet, eine Jury habe dem Stadtrat dann eine Besetzung vorgeschlagen, dieser habe Tomas Zierhofer-Kin nach persönlichen Gesprächen dann ausgewählt.
Die Ansprüche des Kulturstadtrats an Zierhofer-Kin sind hoch. Es gelte etwa, "für die Zukunft sicherzustellen, dass es neues Publikum für die Wiener Festwochen weit über das Stammpublikum hinaus gibt".
Gemeinsames Projekt mit Hinterhäuser
Zierhofer-Kin wurde in Salzburg geboren. Er studierte Komposition, Philosophie, Musikwissenschaft, Gesang und kulturelles Management in Wien und Salzburg. Ihn und seinen Festwochen-Vorgänger Hinterhäuser verbindet übrigens eine gemeinsame Vergangenheit: Die beiden gründeten und leiteten gemeinsam das "Zeitfluss"-Festival, das im Rahmen der Salzburger Festspiele alternativen und unbekannten Künstlern eine Bühne bot.
(Red./APA)