Helmut Berger: "Ich lebe von 450 Euro"

(c) Dapd (Oliver Lang)
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Das Enfant Terrible hat seinen neuen Bildband vorgestellt. In Berlin enthüllte der Kult-Mime, dass er sogar ins "Dschungelcamp" gehen würde.

"Hello, my boys ..., girls" rief Helmut Berger den Journalisten zur Begrüßung entgegen. Wie es sich für ein Enfant Terrible gehört, erschien der Schauspieler in einem Berliner Hotel zur Präsentation seines Bildbands "Helmut Berger - Ein Leben in Bildern" (Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag) eine Stunde später. Erst als der ehemalige Star des europäischen Kinos und bisexuelle Muse Viscontis sonor fragte: "Was macht Ihr denn mit den Scheiß-Fotos", ebbte das Blitzlichgewitter ab. Ich entschuldige mich für die Verspätung", sagte der Schauspieler. "Ist nicht meine Art". Er sei gestern Abend in Hamburg gewesen, doch die Fahrt nach Berlin habe statt zweieinhalb zwölf Stunden gedauert, weil vor der Limousine ein Schwertransport gefahren sei, der nicht überholt werden konnte. "Es ist die Wahrheit, sagt Herausgeber Schwarzkopf daneben in sein Mikrofon.

"Wäre ich Pornodarsteller geworden ..."

Dann plauderte der 68-Jährige, wie man es von ihm gewohnt ist, munter drauf los: "Ich bin in einer sehr bürgerlichen Familie aufgewachsen", brummte ins Mikrofon. "Ich bin auch sehr früh weg aus Salzburg – Sie kennen es ja: Mozartkugeln und Sauerkraut." In Mondsee sei er im Internat gewesen: "Da gab es keine Frauen, wir wurden von den Pfaffen erzogen. Ich glaube, dort habe ich meine Bisexualität entwickelt." Berger erzählte von seinen Nacktfotos: "Hätte ich das damals einem Produzenten geschickt, wäre ich Pornodarsteller geworden und wäre heute stinkreich ... So habe ich Kunstfilme gemacht und lebe von einer Rente von 450 Euro". Seine Rolle in der Serie "Denver Clan" war ebenfalls Thema: "Um Gottes Willen, ich hätte Serien machen müssen". Auch an Elizabeth Taylor erinnerte er sich: "Wir beide waren richtige Komplizen. Wir haben den Richard Burton verarschen können, ohne dass er es gemerkt hat".

Exzentrisch-launisch bei "Lanz"

Auch zu Markus Lanz, bei dem Helmut Berger kürzlich zu Gast war, nahm er im Rahmen seiner Buchpräsentation Stellung. Mit dem Moderator verstehe er sich gut: "Weil er sich gut vorbereitet hat. Das war Gottschalk nicht". Bergers Auftritt im ZDF wurde von deutschen Medien kritisiert, "bizarr" war noch die harmloseste Attribuierung. Neben launischen Aussagen über Griechenland der Marke "blöde Säulen", spottete er über den ebenfalls von Markus Lanz eingeladene Jasmin Wagner alias Blümchen: "Wie kann man denn Blümchen heißen" und sprach ihr Popstar-Kredibilität ab: "Wieso sind Sie heute so einfach angezogen?". Lanz versuchte zu schlichten: "Sie hat 30 Millionen CDs verkauft". Berger entgegnete: "Na und, Lady Gaga hat 150 Millionen verkauft. Das ist ein Popstar".

Ich bin ein Star - holt mich hier raus

Zurück zu Bergers Zukunftsplänen und dem angeblichen Angebot des Senders RTL ins "Dschungelcamp" zu gehen: "Ja, das habe ich auch gelesen, ich werde warten, bis sie es mir anbieten". Für 150.000 Euro würde er es machen, versicherte er. "Die ganz Welt ist doch ein Dschungel, vielleicht werde ich ein Dschungelstar statt Helmut Berger, der Weltstar".

(APA/Red.)

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