Streit um "Argo": Iran will Affleck und Clooney klagen

Streit Argo Iran will
Streit Argo Iran will(c) AP (Claire Folger)
  • Drucken

Der Polit-Thriller über eine Geiselbefreiung im Iran wurde mit dem Oscar ausgezeichnet. Der Iran hält ihn für eine Verzerrung der Geschichte.

Der Oscar-prämierte Polit-Thriller "Argo" ist dem Iran weiterhin ein Dorn im Auge. Das Land will nun die Produzenten des Films - Grant Heslov, Ben Affleck and George Clooney - verklagen. Das meldete die Nachrichtenagentur Mehr am Montag. Eine französische Anwältin sei damit beauftragt worden, juristisch gegen die Produzenten des Films vorzugehen. Die Anwältin, die einer Nachrichtenagentur zufolge Erfahrungen mit solchen Fällen hat, sei bereits in Teheran und habe schon einige Sitzungen mit iranischen Offiziellen geführt. Wogegen genau geklagt werden soll, wurde nicht berichtet.

"Argo" erzählt von der spektakulären Befreiung von US-Geiseln durch die CIA mit Hollywoods Hilfe 1980 im Iran. Teheran hat mehrmals die Produktion des Films und die Vergabe diverser Preise als politisch motiviert verurteilt. "Argo" hatte heuer den Oscar als bester Film erhalten.

Gegenfilm zu "Argo" geplant

Der Film sei eine Verzerrung der Geschichte, so Teheran. Sein Erfolg begründe sich in dessen anti-iranischer Tendenz. Iran will außerdem einen Gegenfilm zu "Argo" produzieren. Darin sollen die Ereignisse vor 33 Jahren aus iranischer Sicht erzählt werden.

Der Iran hielt zum Film Anfang Februar gar eine internationalen Konferenz in Teheran mit dem Titel "Hollywoodismus" ab.  Konferenzleiter Gholam-Resa Montaseri sagt damals, Filme wie "Argo" oder "Unthinkable" von Gregor Jordan (2010), in dem drei angeblich im Iran gebaute Atombomben in amerikanischen Städten explodieren sollten, würden einem gezielten Plan dienen, bei den westlichen Zuschauern eine Anti-Iran-Stimmung zu schaffen.

Jimmy Carter: Geschichte stimmt so nicht

Jimmy Carter, der zur Zeit der Geiselnahme Präsident der USA war, hatte sich im Februar in einem CNN-Interview zum Film geäußert. Das Werk sei ein "tolles Drama", gebe die historischen Geschehnisse allerdings nicht akkurat wieder, sagte der 88-Jährige. Die CIA habe in dem diplomatischen Ringen um die Geiselfreilassung eine wesentlich kleinere Rolle gespielt als in "Argo" gezeigt werde. Das sei vor allem eine kanadische Leistung gewesen.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.