Viennale: Filmpreis für Seidl und Besuch von Ferrell

Viennale Filmpreis fuer Seidl
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Am Mittwochabend geht die Viennale zu Ende - mit der letzten Vorstellung im Kino am Schwarzenbergplatz und einer Vorschau auf "Anchorman 2".

Gemessen an den absoluten Zuschauerzahlen war die 51. Viennale, die am Mittwochabend zu Ende geht, ein Erfolg: Mit 97.400 Gästen konnten man die Zahl von 96.900 Besuchern im Jubiläumsvorjahr erneut steigern. Die Gesamtauslastung sank hingegen von 79,6 auf 77,8 Prozent. Zum Finale zeigt die Viennale noch den Abschlussfilm "Locke", empfängt US-Comedystar Will Ferrell und vergibt die Wiener Filmpreise.

Ulrich Seidl erhält den Preis in der Kategorie Spielfilm für "Paradies: Liebe", den ersten Teil seiner "Paradies"-Trilogie, zu dem auch "Glaube" und "Hoffnung" gehören. In der Sparte Dokumentarfilm wird Juri Rechinsky für "Sickfuckpeople" ausgezeichnet. Mit dem Film ''Lancelot du Lac'' von Robert Bresson nimmt die Viennale Abschied vom Kino am Schwarzenbergplatz (dem früheren Stadtkino, das jetzt im Künstlerhaus beheimatet ist).

2012 zog Seidl seine Filme zurück

Im vergangenen Jahr gab es einen Disput zwischen Seidl und der Viennale, die traditionell keinen Wettbewerb ausrichtet: Der Filmemacher zog seine Werke aus Protest gegen die projektierten Spielzeiten von beim Filmfestival zurück. Heuer wird er ausgezeichnet und erhält 12.000 Euro in Geld- und Sachpreisen, ebenso wie Rechinsky. Letzterer kann sich auch über den Mehrwert-Filmpreis der Ersten Bank freuen, der heuer paritätisch auch an Gustav Deutschs Experiment "Shirley. Visions of Reality" geht. Beiden Gewinnern wird nun ein Monat Aufenthalt in New York ermöglicht.

Der Fipresci-Preis der internationalen Filmkritik für den besten Erst- oder Zweitfilm im Festivalprogramm geht an Rebecca Zlotowskis "Grand Central", der teils in Österreich gedreht wurde. Der Publikumspreis der Leserjury der Tageszeitung "Der Standard", der ein Werk empfehlen soll, das noch keinen Verleih in Österreich hat, geht mit Ramon Zürchers "Das merkwürdige Kätzchen" nach Deutschland.

Will Ferrell zeigt Ausschnitte aus "Anchorman 2"

Die Viennale zeigte seit 24. Oktober rund 300 Filme und empfing zu Galavorstellungen u.a. den französischen Filmemacher Claude Lanzmann, den britischen Ex-Rennfahrer Jackie Stewart und den französischen Schauspieler Jean-Pierre Leaud. Der US-Komiker Ferrell macht dem Festival am letzten Tag mit "Anchorman" und Ausschnitten aus der gleichnamigen Fortsetzung seine Aufwartung.

Festivaldirektor: "Eines der schönsten Festivals"

Direktor Hans Hurch zeigte sich mit der heurigen Viennale vollends zufrieden: "Für mich persönlich war die jetzt erfolgreich zu Ende gehende Viennale eines der schönsten und gelungensten Festivals der letzten Jahre." 116 der insgesamt 356 Vorstellungen seien ausverkauft gewesen, wobei die Special Programs Wilde Ethnografie, Asian Delights sowie das Sammelprogramm Das Rohe und das Gekochte überraschend hohen Zuspruch erzielt hätten.

Hinter den Erwartungen blieben hingegen das Programm zum philippinischen Filmemacher John Torres und einzelne Kurzfilmprogramme. Auch die gemeinsam mit dem Filmmuseum veranstaltete Retrospektive Jerry Lewis, die noch bis 24. November läuft, wird hochgerechnet nur rund 4600 Besucher verzeichnen. Die Rückgänge bei der Auslastung führt man bei der Viennale auf die zusätzliche 11-Uhr-Schiene im Gartenbaukino zurück. Dafür konnte man bei der Zahl der Gäste mit 170 Regisseuren und Schauspielern einen Rekord vermelden.

(APA/Red.)

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