Europäischer Filmpreis für "Die große Schönheit"

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Europäischer Filmpreis für "Die große Schönheit"Reuters
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In Abwesenheit seines Autors Paolo Sorrentino räumte "La Grande Bellezza" so viele Trophäen ab wie kein anderer Film. Ehrenpreisträger waren Catherine Deneuve und Pedro Almodovar.

Der italienisch-französische Film "La Grande Bellezza - Die große Schönheit" ist der große Gewinner des diesjährigen Europäischen Filmpreises. Das Werk von Paolo Sorrentino wurde am Samstagabend in Berlin gleich in vier wichtigen Kategorien ausgezeichnet, darunter der Preis als bester Spielfilm. Der deutsche Beitrag "Oh Boy" von Jan Ole Gerster erhielt die Auszeichnung als bester Debütfilm.

In Abwesenheit seines Drehbuchautors und Regisseurs Sorrentino räumte "La Grande Bellezza" so viele Trophäen ab wie kein anderer Film an diesem Abend. Neben den Auszeichnungen als bester Film gingen auch der Preis für den besten Schnitt und für die beste Regie an Sorrentinos Team. Außerdem erhielt Hauptdarsteller Toni Servillo die Auszeichnung als bester Schauspieler. Er setzte sich dabei unter anderem gegen den Deutschen Tom Schilling durch, der für seine Hauptrolle in Gersters "Oh Boy" nominiert gewesen war.

"La Grande Bellezza - Die große Schönheit" erzählt von einem Lebemann in Rom, der mit Mitte 60 sein ausschweifendes Leben Revue passieren und sich durch Italiens Hauptstadt treiben lässt. Das poetische Werk ist eine Hommage an Rom und gleichzeitig das berührende Porträt eines älteren Mannes.

Veerle Baetens ist die beste Schauspielerin

Den Europäischen Filmpreis als beste Schauspielerin vergab die Jury an die Belgierin Veerle Baetens. Mit ihrer Rolle in dem Film "The Broken Circle Breakdown" setzte sie sich unter anderem gegen die Hollywood-Stars Naomi Watts und Keira Knightley durch. Aus Deutschland war Barbara Sukowa für ihre Rolle der Hannah Arendt in dem gleichnamigen Film nominiert gewesen.

Der Preis für die beste europäische Komödie ging an Susanne Biers romantische Komödie "Love Is All You Need" aus Dänemark. In dem turbulenten Werk spielt Pierce Brosnan eine der Hauptrollen. Die französische Komödie "Portugal, mon amour" um ein in Paris lebendes portugiesisches Paar gewann den Publikumspreis für den besten europäischen Film.

Preise für Morricone, Almodovar und Deneuve

Als erster Geehrter des Abends hatte der italienische Komponist Ennio Morricone den Preis für die beste Filmmusik bekommen. Der 85-Jährige erhielt die Auszeichnung für die Musik im Film "The best Offer - Das höchste Gebot". Der spanische Regisseur Pedro Almodovar wurde mit dem Europäischen Filmpreis für seine Verdienste um das europäische Kino in der weltweiten Filmindustrie ausgezeichnet.

Für ihr Lebenswerk ehrte die Europäische Film-Akademie die französische Schauspielerin Catherine Deneuve. Die Auszeichnung zu erhalten, sei "sehr berührend, sehr bewegend", sagte die 70-Jährige. Einige der zahlreichen Filme, in denen sie als Schauspielerin mitgewirkt habe, "werden für mich und für Sie bleiben", sagte Deneuve.

Schon zum 26. Mal vergab die Film-Akademie am Samstag ihren Europäischen Filmpreis. An der gut zweistündigen Gala, die Entertainerin Anke Engelke moderierte, nahmen mehr als 900 Gäste teil.

Die Preise im Überblick:

  • Bester Spielfilm: "La Grande Bellezza - Die große Schönheit" von Paolo Sorrentino
  • Beste Komödie: "Love Is All You Need" von Susanne Bier
  • Bester Debütfilm: "Oh Boy" von Jan Ole Gerster
  • Publikumspreis für den besten europäischen Film: "Portugal, mon amour" von Ruben Alves
  • Beste Regie: Paolo Sorrentino ("La Grande Bellezza - Die große Schönheit")
  • Beste Schauspielerin: Veerle Baetens ("The Broken Circle")
  • Bester Schauspieler: Toni Servillo ("La Grande Bellezza - Die große Schönheit")
  • Bestes Drehbuch: François Ozon ("In ihrem Haus")
  • Beste Kamera: Asaf Sudry ("An ihrer Stelle")
  • Beste Filmmusik: Ennio Morricone ("The Best Offer - Das höchste Gebot")
  • Bester Schnitt: Cristiano Travaglioli ("La Grande Bellezza - Die große Schönheit")
  • Bestes Szenenbild: Sarah Greenwood ("Anna Karenina")
  • Bestes Kostümbild: Paco Delgado ("Blancanieves - Ein Märchen von Schwarz und Weiß")
  • Bestes Sounddesign: Matz Müller und Erik Mischijew ("Paradies: Glaube")
  • Bester Dokumentarfilm: "The Act of Killing" von Joshua Oppenheimer
  • Bester Animationsfilm: "The Congress" von Ari Folman
  • Bester Kurzfilm: "Death Of A Shadow" von Tom Van Avermae
  • Ehrenpreisträger: die französische Schauspielerin Catherine Deneuve (für ihr Lebenswerk) und der spanische Regisseur Pedro Almodovar (für seinen Beitrag zum Weltkino)

(APA/AFP/dpa)

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