Golden Globes: "12 Years a Slave" siegt in Königskategorie

´American Hustle´ stars Adams, Cooper and Lawrence pose backstage after the film won the award for Best Motion Picture, Musical or Comedy at the 71st annual Golden Globe Awards in Beverly Hills
´American Hustle´ stars Adams, Cooper and Lawrence pose backstage after the film won the award for Best Motion Picture, Musical or Comedy at the 71st annual Golden Globe Awards in Beverly Hills(c) REUTERS (LUCY NICHOLSON)
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Die Favoriten wurden ausgezeichnet: Auch "American Hustle" bekam drei Preise. Eine Überraschung gab es beim Besten Darsteller. Der Niki-Lauda-Film "Rush" ging leer aus, für "Breaking Bad" gab es einen letzten Triumph.

Viele Gewinner, aber keinen großen Abräumer gab es bei der Verleihung der Golden Globes in der Nacht zum Montag am Sonntagabend in Hollywood: Das Sklavendrama "12 Years a Slave" des britischen Regisseurs Steve McQueen hat den Golden Globe in der Königskategorie Bestes Filmdrama gewonnen. Der in der Hauptkategorie ebenfalls nominierte Niki-Lauda-Film "Rush - Alles für den Sieg" ging leer aus.

Die Krimikomödie "American Hustle" erhielt die Trophäen für die beste Komödie, beste Hauptdarstellerin (Amy Adams) und beste Nebendarstellerin (Jennifer Lawrence). "American Hustle" zählte mit sieben Nominierungen zu den Favoriten der diesjährigen Globes. Auch "12 Years a Slave" des britischen Filmemachers Steve McQueen, die wahre Geschichte eines gekidnappten freien Schwarzen vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg, war im Vorfeld favorisiert worden.

Die Golden Globes werden von der "Hollywood Foreign Press Association (HFPA), dem Verband der Auslandspresse in der US-Filmmetrople, in 25 Film- und Fernseh-Kategorien verliehen und sind nach den Oscars als Hollywoods bedeutendste Filmpreise.

Matthew McConaughey überraschend Bester Darsteller

Eine Überraschung gab es bei der Trophäe für den Besten Hauptdarsteller in der Kategorie Drama: Matthew McConaughey stach mit Robert Redford, Tom Hanks, Idris Elba und Chiwetel Ejiofor starke Konkurrenten aus. Für seine Rolle als Aidskranker in "Dallas Buyers Club" nahm der Texaner mehr 20 Kilo ab. Er bedankte sich in einer emotionalen Rede, in der er die lange Entstehungsgeschichte des Filmes schilderte: Dieser Film war 20 Jahre lang ein Underdog und wurde 86 Mal abgelehnt. Wir haben vor fünf Jahren die richtigen Leute zusammengebracht und hier ist er endlich."

Cate Blanchett, die Hauptdarstellerin aus Woody Allens "Blue Jasmine", wurde zur Besten Hauptdarstellerin in der Kategorie Drama gekürt.

Bester Hauptdarsteller in der Kategorie Komödie wurde Leonardo DiCaprio ("The Wolf of Wall Street").

Niki-Lauda-Darsteller Daniel Brühl musste sich in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" Jared Leto geschlagen geben, der in "Dallas Buyers Club" einen aidskranken Transsexuellen verkörpert. Brühl hatte sich für die Darstellung des österreichischen Rennfahrers im Film "Rush" um die Formel-1-Weltmeisterschaft 1976 Laudas Wiener Idiom angeeignet.

Niki Lauda zog "den Hut"

Zuvor hatte der frühere Formel-1-Weltmeister Niki Lauda (64) vor versammelter Hollywood-Prominenz seine markante rote Schirmmütze abgezogen. Zusammen mit dem Schauspieler Chris Hemsworth (30) hatte er "Rush" präsentiert. Beim Rennsport könne man sich keine Fehler erlauben, sagte Lauda und zeigte auf seinen kahlen Kopf. Bei einem fürchterlichen Feuer-Unfall auf dem Nürburgring hatte er 1976 schwerste Verbrennungen erlitten.

U2 mit bestem Song

Als bester Regisseur geehrt wurde der Mexikaner Alfonso Cuaron für den Science-Fiction-Film "Gravity", den Preis für das beste Drehbuch erhielt Spike Jonze für "Her". Die Trophäe für den besten fremdsprachigen Film ging an die italienische Produktion "La Grande Belezza". Bester animierter Film wurde "Die Eiskönigin".

Die irische Popgruppe U2 gewann die Trophäe für den Besten Song ("Ordinary Love"), geschrieben für den Film "Mandela - Der lange Weg zur Freiheit". Der bereits zum elften Mal nominierte deutsche Starkomponist Hans Zimmer ging in der Kategorie beste Filmmusik leer aus. Die Auszeichnung ging an Alex Ebert ("All is lost").

Zum besten fremdsprachigen Film wurde der italienische Film "La Grande Bellezza - Die große Schönheit" gekürt. 

Erst Schweigen, dann ein Schimpfwort

In den Fernsehkategorien ausgezeichnet wurden Jacqueline Bisset und Jon Voigt (Nebendarsteller) sowie Elizabeth Moss (Hauptdarstellerin).

Bissets Auftritt dürfte auch der eindrucksvollste gewesen sein: Sie brauchte fast eine Minute für ihren Weg auf die Bühne, bekam dann lange kein Wort heraus, bevor sie nach mehreren Versuchen eine Rede hielt, in der sie ein Schimpwort verwendete, ihre Mutter als gemein bezeichnete und Vergebung predigte.

Doppelte Ehre gab es für "Behind the Candelabra" (Liberace): Das Werk von Regisseur Steven Soderbergh, das in den USA nur im Fernsehen lief, bekam den Golden Globe als bester TV-Film. Hauptdarsteller Douglas wurde für seine Darstellung des homosexuellen Entertainers Liberace ausgezeichnet. In einer berührenden Rede dankte der 69-jährige Oscar-Preisträger Matt Damon, der im Film seinen Liebhaber spielt.

Letzter Triumph für "Breaking Bad"

Einen letzten Triumph bei den Golden Globes gab es für die Serie "Breaking Bad", von der Ende September die finale Folge gezeigt wurde: Die Serie über einen krebskranken Lehrer, der zum Drogenbaron aufsteigt, wurde in der Hauptkategorie Beste Drama-Serie ausgezeichnet. Zudem räumte Hauptdarsteller Bryan Cranston den Preis für den Besten Darsteller in einer Drama-Serie ab. Es ist seine erste Goldene Weltkugel.

Robin Wright, Färdenzieherin aus der hochgelobten Politserie "House of Cards", heimste die Trophäe als beste Darstellerin in einer Drama-Serie ein.

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(APA/dpa)

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