Streit um Film über Autor David Foster Wallace

Actor Jason Segel arrives at the premiere of the movie ´This is 40´ at Grauman´s Chinese Theatre in Hollywood
Actor Jason Segel arrives at the premiere of the movie ´This is 40´ at Grauman´s Chinese Theatre in Hollywood(c) REUTERS (� Patrick Fallon / Reuters)
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Comedy-Star Jason Segel soll den verstorbenen US-Romancier spielen. Die Familie von David Foster Wallace wehrt sich vehement gegen das Projekt.

Die Familie des verstorbenen US-Romanciers David Foster Wallace wehrt sich gegen einen geplanten Film über eine Lesereise des Schriftstellers. Das Projekt mit dem Titel "The End of the Tour" basiert auf dem Buch "Although of Course You End Up Becoming Yourself" von David Lipsky, der Foster Wallace 1996 fünf Tage lang auf einer Lesereise für dessen Opus Magnum "Unendlicher Spaß" (Infinite Jest) begleitete. US-Comedy-Star Jason Segel, einer der Hauptdarsteller der Sitcom "How I Met Your Mother" soll den Autor spielen, Schauspieler Jesse Eisenberg ("The Social Network") den Journalisten. In einem Statement in der "Los Angeles Times" hat sich die Familienstiftung David Foster Wallace Literary Trust von dem Film deutlich distanziert: Weder unterstütze man "The End of the Tour", noch billige man das Projekt, so die Stiftung.

"Dieser Film basiert lose auf Mitschriften von einem Interview über die Veröffentlichtung von 'Unendlicher Spaß', das David vor 18 Jahren einem Magazin gegeben hat. Der Artikel ist nie erschienen", heißt es in dem Statement. "David hätte nie zugestimmt, dass diese Mitschriften später zu einem neuem Zweck genutzt werden und als Grundlage für einen Film dienen." Die Stiftung bemängelt auch, nicht vorab von dem Projekt informiert worden zu sein. Man habe den involvierten Personen und Firmen die Bedenken mitgeteilt, ohne Ergebnis.

Man hätte dem Film "unter keinen Umständen zugestimmt", so die Stiftung und man verstehe ihn auch nicht als Hommage an Foster Wallace. Vielmehr prüfe man Möglichkeiten, ob man gegen "The End of the Tour" rechtlich vorgehen könne.

Zur Person

Der 1962 im US-Bundesstaat New York geborene David Foster Wallace wurde mit "Unendlicher Spaß", einem mehr als 1000 Seiten dicker postmoderner Wälzer voller Bandwurmsätze und Fußnoten, international bekannt. Am 12. September 2008 nahm der unter schweren Depressionen leidende Schriftsteller sich das Leben.

In den Monaten vor seinem Tod hatte Wallace an einem weiteren Roman gearbeitet. Wallaces Witwe Karen Green und sein Lektor Michael Pietsch ordneten das Material, der 2011 als "The Pale King" (im Vorjahr auf Detusch als "Der bleiche König") erschien.

>> Statement in der "Los Angeles Times"

(her)

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