Ulrich Seidl mit "Im Keller" beim Filmfestival Venedig

Ulrich Seidls ''Im Keller''
Ulrich Seidls ''Im Keller''(c) Stadtkino
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Die Dokumentation des österreichischen Filmemachers ist in der offiziellen Auswahl des Filmfests. "Im Keller" läuft aber außerhalb des Wettbewerbs.

Ulrich Seidls mit Spannung erwarteter Dokumentarfilm "Im Keller" ist in der offiziellen Auswahl der 71. Ausgabe der Filmfestspiele von Venedig. Der Film wird jedoch außerhalb des Wettbewerbs präsentiert, teilte die Biennale bei der Vorstellung des Festivalprogramms am Donnerstag in Rom mit. 20 Filme gehen heuer vom 27. August bis 6. September ins Rennen um den Goldenen Löwen.

In "Im Keller" zeigt Seidl episodisch, was Menschen im Keller tun. :"ch habe einmal festgestellt, dass die Kellerräume der meisten Einfamilienhäuser viel großzügiger angelegt sind als die Wohnräumlichkeiten. Und dass Menschen in ihrer Freizeit in den Keller gehen, um zu tun, was sie tun wollen", so Seidl im "Presse"-Inverview. "Inzwischen hat der Keller durch Verbrechen eine ganz andere Bedeutung bekommen, die sich in unseren Köpfen eingemeißelt hat und nicht mehr herausgeht. Der Keller war ja immer ein Ort der Dunkelheit und der Angst, von Kindheit an: Folter, Verbrechen, Mord – das ist der Stoff dafür."

Auch Horrorfilm "Ich seh/Ich seh" in Venedig

Auch der österreichische Horrorfilm "Ich seh/Ich seh" von Seidls Lebensgefährtin Veronika Franz und Severin Fiala ist in Venedig vertreten. Der Film wird im Rahmen der Orizzonti-Schiene gezeigt.

Außerhalb des Wettbewerbs werden 18 Filme gezeigt, gab der Direktor des Filmfestivals, Alberto Barbera, bekannt.

Alejandro Inarritus Komödie "Birdman" wird beim Festival den Start geben. Der mexikanische Regisseur stellt nach Dramen wie "Babel", "21 Gramm" und "Biutiful" eine Komödie mit Michael Keaton, Zach Galifianakis, Emma Stone und Naomi Watts in den Hauptrollen vor. Die Story dreht sich um einen ehemals berühmten Superhelden-Darsteller (Keaton), der nun mit einem Broadwaystück sein Comeback versucht. Der Film beleuchtet sein chaotisches Familien- und Berufsleben.

Fatih Akin ist im Wettbewerb vertreten

Zu den Filmen, die um den Goldenen Löwen ins Rennen gehen, zählen auch Fatih Akins "The Cut", Abel Ferraras "Pasolini" mit Willem Dafoe in der Hauptrolle und David Gordon Greens "Manglehorn" mit Al Pacino und Holly Hunter. Die USA sind auch mit Andrew Niccols "Good Kill" im Wettbewerb. Ethan Hawke und Bruce Greenwood sind dabei die Protagonisten. Frankreich geht mit Benoit Jaquots Film "3 Coers" mit Benoit Poelvoorde, Charlotte Gainsbourg, Catherine Denevue und ihre Tochter Chiara Mastroianni ins Rennen. Poelvoorde und Chiara Mastroianni spielen auch im Film "La rancon de la gloire" von Xavier Beauvois mit, der ebenfalls um den "Goldenen Löwen rittert.

Italien ist in der Hauptschiene gleich mit drei Filmen vertreten. Saverio Costanzo stellt sein neues Werk "Hungry Hearts" vor. Der neapolitanische Regisseur Mario Martone präsentiert "Un giovane favoloso" (Ein wunderbarer Junge). Francesco Munzi zeigt den Film "Anime nere" (Schwarze Seelen).

Außerhalb des Wettbewerbs wird Peter Bogdanovichs "She's Funny That Way" gezeigt, der Stars wie Owen Wilson und Jennifer Aniston versammelt. Joe Dante stellt "Burying the Ex" mit Anton Yelchin und Ashley Green vor. Außerhalb des Wettbewerbs ist auch James Francos "The Sound and the Fury" zu sehen. Beendet wird das Festival dann mit dem chinesischen Film "The Golden Era" von Ann Hui.

Jurypräsident in Venedig ist der französische Filmkomponist Alexandre Desplat. "Desplat ist nicht nur einer der größten Komponisten von Filmmusik. Er ist auch ein leidenschaftlicher Filmexperte mit einer außerordentlichen künstlerischen Sensibilität und einer tiefen Kenntnis des Films, seiner Geschichte und seiner Sprache", lobte Barbera.

Die Wettbewerbsfilme im Überblick:

  • Three Hearts von Benoît Jacquot
  • La Rancon de la gloire von Xavier Beauvois
  • Le dernier coup de marteau von Alix Delaporte
  • Loin des hommes von David Oelhoffen
  • Pasolini von Abel Ferrara
  • 99 Homes von Ramin Bahrani
  • Good Kill von Andrew Niccol
  • Manglehorn von David Gordon Green
  • Il giovane favoloso von Mario Martone
  • Anime nere von Francesco Munzi
  • Hungry Hearts von Saverio Costanzo
  • The Cut von Fatih Akin
  • A Pigeon Sat On A Branch Reflecting On Existence von Roy Andersson
  • Postman's White Nights von Andrej Končalovskij
  • Fires on the Plain von Shinya Tsukamoto
  • The Look Of Silence von Joshua Oppenheimer
  • Red Amnesia von Xiaoshuai Wang
  • Tales von Rakhshan Bani-Etemad
  • Sivas von Kaan Mujdeci
  • Birdman von Alejandro González Iñárritu

(APA)

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