Locarno: Polanski sagt Teilnahme an Festival ab

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Das Festival bedauert die Absage. Roman Polanski begründete seine Absage mit den Kontroversen um seine Person. Ein Schweizer Politiker hatte ihn als Pädophilen bezeichnet.

Der polnische Regisseur Roman Polanski hat seine Teilnahme am Internationalen Filmfestival von Locarno abgesagt, wie die Festivalleitung am Dienstag mitteilte. In einem Brief an die Organisatoren begründete der Regisseur seine Absage mit den Kontroversen, die seine Einladung hervorgerufen habe. Schweizer Politiker hatten im Vorfeld gegen Polanski gewettert. Der Tessiner CVP-Abgeordnete Fiorenzo Dadò bezeichnete Polanski als einen "Pädophilen, der ein Mädchen unter Drogen gesetzt und vergewaltigt hat und nun mit allem Pomp und Ehren empfangen wird".

Festival bedauert Absage von Polanski

Das Festival bedauerte die Absage und kritisierte "wiederholte inakzeptable Einmischungen in die künstlerischen Entscheidungen". Man sei der künstlerischen Freiheit verpflichtet und werde diese auch in Zukunft verteidigen. Den Rückzug von Polanski werde man aber selbstverständlich akzeptieren.

Polanski hätte in Locarno einen Gratis-Meisterkurs halten und zusammen mit seiner Frau, der Schauspielerin Emanuelle Seigner, den gemeinsamen Film "Venus im Pelz" vorstellen sollen. Da dem Regisseur zur Last gelegt wird, 1977 Sex mit einer Minderjährigen gehabt zu haben, werden öffentliche Auftritte des heute in Frankreich lebenden Polanski zumeist von kritischen Stimmen begleitet.

(APA)

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