Indiana-Jones-Film: "Das ist eine Barbarei"

(c) Lucasfilm
  • Drucken

In Peru ist man verärgert: In "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" werden peruanische Inka und mexikanische Maya vermischt. "Viele Angaben sind einfach falsch", so ein Historiker.

Zuerst rufen die russischen Kommunisten zum Boykott des neuen Indiana-Jones-Film auf, nun sorgt der Streifen auch in Peru für Empörung. Das Archäologen-Abenteuer "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" würfle die Kulturen der mexikanischen Maya und der peruanischen Inka durcheinander, so der Vorwurf. In dem Film von Star-Regisseur Steven Spielberg wird behauptet, der mexikanische Revolutionsheld Pancho Villa habe die Quechua-Sprache der peruanischen Inka-Ureinwohner gesprochen. Außerdem zeigt der Film, wie die Maya-Kämpfer Quechua sprechend durch den peruanischen Urwald streifen - dabei sind die in Mexiko beheimatet. "Das ist eine Barbarei", sagte Hugo Neyra, Direktor der peruanischen Nationalbibliothek, am Mittwoch.

Die Filmemacher leisteten sich noch weitere Ungenauigkeiten: So verlegten sie die Pyramide Chichen Itza aus Mexiko kurzerhand in den peruanischen Urwald, wo der neue Indiana-Jones-Film spielt.

Experten sollten Drehbücher prüfen

Die Begleitmusik der Abenteuer im Amazonasgebiet ist ebenfalls typisch mexikanisch. "Auch wenn es sich um einen Spielfilm handelt, sind viele Angaben einfach falsch", sagte der Historiker Manuel Burga. Er forderte, dass künftig Experten die Drehbücher auf diese Art von Fehlern prüfen sollten.

Auch in Russland ist man vom neuen „Indy" alles andere als begeistert: Er verfälsche die Geschichte und verunglimpfe die kommunistische Ideologie, kritisierten mehrere Parteimitglieder der russichen Kommunisten. Sie riefen zum Boykott des Films auf. Es sei äußerst beunruhigend, dass talentierte Filmemacher einen neuen Kalten Krieg provozieren wollten, schrieb der Moskauer Abgeordnete Andrej Andrejew.

(Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.