Stauffenbergs Tochter lobt den Film von Tom Cruise: Ich halte ihn für gelungen". Ihr Bruder wehrte sich, dass ein Scientology-Anhänger den Hitler-Attentäter spielt.
Konstanze von Schulthess-Rechberg, die Tochter des Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg, lobt den Tom-Cruise-Film "Operation Walküre - Das Stauffenberg-Attentat". Deren Sohn Philipp von Schulthess spielt in dem Film mit. Sie sagte in einem Interview der Münchner Zeitung "tz" nach der Premiere von "Valkyrie", so der Originaltitel, in New York: "Im Großen und Ganzen war ich positiv überrascht. Man darf nicht vergessen, dass es ein Spielfilm ist und keine Dokumentation. Deshalb zeigt er auch nicht eins zu eins die Wahrheit. Ich halte den Film trotzdem für gelungen."
Allerdings äußerte die Stauffenberg-Tochter, die im Sommer ein Buch über ihre Mutter veröffentlicht hat, auch Verständnis für die Bedenken ihres Bruders Berthold Schenk Graf von Stauffenberg: Dieser erklärte, Cruise sei ihm unsympathisch, weil er ein bekennender Scientologe sei. Zudem befürchte er, "dass da ein grauenvoller Kitsch rauskommt", sagte er in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".
"Päpste nicht immer von Katholiken gespielt"
"Ein Tom Cruise, der nicht Mitglied von Scientology ist, gefiele mir auch besser", sagte Bertholds Schwester Schulthess-Rechberg. "Auf der anderen Seite muss man das voneinander trennen. Es werden ja auch nicht alle Päpste von Katholiken dargestellt."
Ihr Vater, Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg, hatte am 20. Juli 1944 versucht, Adolf Hitler mit einer Bombe zu töten. Das Attentat schlug fehl, Stauffenberg wurde wenig später erschossen.
(Ag.)