Der österreichische Oscar-Preisträger könnte im neuen 007-Streifen den Gegenspieler von Daniel Craig verkörpern. Außerdem werden Waltz Oscar-Chancen zugesprochen.
Bereits vor einigen Tagen wurde Christoph Waltz mit dem neuen, 24. James-Bond-Film in Verbindung gebracht. Nun soll der österreichische Oscar-Preisträger ("Inglourious Basterds", "Django Unchained") als Gegenspieler des britischen Geheimagenten feststehen. Laut der "Mail on Sunday" spielt Waltz Ernst Stavro Blofeld, einen Erzrivalen von James Bond. Die offizielle Bestätigung des Filmstudios soll im Dezember erfolgen, heißt es weiters.
Hollywood-Größen wie Telly Savalas und Donald Pleasence verkörperten bereits den megalomanischen und kahlköpfigen Bond-Schurken. Den bislang letzten Auftritt in einem 007-Streifen hatte Blofeld 1983 in "Sag niemals nie". Max von Sydow spielte ihn.
Der neue James-Bond-Film, der noch keinen offiziellen Titel hat, soll im Oktober 2015 in die Kinos kommen. Wie zuletzt bei "Skyfall" wird wieder Sam Mendes Regie führen. Daniel Craig wird einmal mehr als 007 zu sehen sein. Die Französin Lea Seydoux ist als Bond-Girl bereits bestätigt.
Christoph Waltz verkörpert in "Spectre", so der Titel des 24. Films der Reihe, den Gegenspieler von James Bond (Daniel Craig). Er spielt einen Bösewicht namens Oberhauser. "Die archetypische Konstellation innerhalb der Bond-Geschichte ist quasi moderne Mythologie", sagte Waltz im Interview der Zeitschrift "Bunte". "Es ist wie im Volkstheater, wie im Kasperltheater." James Bond ist seiner Meinung nach in diesem Spiel der Kasperl, er selbst verkörpert im neuen 007-Film "Spectre" das Krokodil, das verliert. "Ich habe noch kein Kasperltheater gesehen, wo das Krokodil den Kasperl frisst." Ob sich der Österreicher in die Reihe der besten Bösewichte aus den 007-Filmen einreihen kann? DiePresse.com stellt Ieine Auswahl vor:Zusammenstellung: Heide RampetzreiterAlle Fotos außer 2, 15 und 18 (c) Danjaq, LLC and United Artists Corporation. All rights reserved. Richard Kiel, der am 10. September 2014 im Alter von 74 Jahren starb, verkörperte die Figur "Jaws" - wie sie im englischen Original hieß - gleich zwei mal. Streng genommen ist der Beißer kein Bond-Antagonist, sondern "nur" ein Handlanger. In "The Spy Who Loved Me" (1977) war für Karl Stromberg (Curd Jürgens) der Mann fürs Grobe. (c) imago stock&people (imago stock&people) Da Kiels Darstellung beim Testpublikum so gut ankam, durfte er auch in "Moonraker" (1979) - als Bodyguard von Hugo Drax (Michael Lonsdale) - mitwirken. In Erinnerung bleiben seine besondere Physiognomie und seine Fähigkeiten (Stahlseile durchbeißen). Sie machen ihn zu einem einzigartigen Bösewicht. Er wurde gern und oft in der Popkultur nachgemacht. Zu Recht! Es gibt viel zu wenige Bösewichte mit Metallzähnen. (c) 1979 Danjaq, LLC and United Artists Corporation. All rights reserved.) aus 007 jagt Dr. No (Dr. No), 1962 Stramme Körperhaltung und eine Uniform mit priesterhemdartigem Stehkragen: Man könnte Dr. No für ein das Stilvorbild von Kim Jong Il halten. Wie so viele Bond-Bösewichte hat Dr. No deutsche Wurzeln. Der Mann ohne Hände ist Sohn eines deutschen Missionars und einer Chinesin. Joseph Wiseman spielte das Mitglied der Verbrecherorganisation S.P.E.C.T.R.E. (im Deutschen etwas plumper G.O.F.T.E.R.) im ersten offiziellen Bond-Film und legte die Latte hoch. (c) 1962 Danjaq, LLC and United Artists Corporation. All rights reserved.) aus Goldfinger, 1964. Er wollte den Frauenliebling mit einem gigantischen Laser (nicht nur) kastrieren. Freud lässt grüßen. Der deutsche Ausnahmeschauspieler Gert Fröbe, der eigentlich gar kein Englisch sprach, lieferte außerdem eines der denkwürdigsten Zitate (hier auf Deutsch): "Erwarten Sie, dass ich rede?" fragt James Bond. Goldfinger antwortet: "Nein, Mr. Bond. Ich erwarte von Ihnen, dass sie sterben." Ein Klassiker! (c) 1964 (Danjaq, LLC and United Artists Corporation. All rights reserved.) aus Leben und sterben lassen, 1973.Kritiker stellten dem Bond-Film kein allzu gutes Zeugnis aus. Zu parodistisch soll er gewesen sein. Aber er passte in die Zeit der Blaxploitation. Der Unternehmer Mr. Big bzw. der Diktator der Insel San Monique Dr. Kananga (Yaphet Kotto; Bild unten rechts) war der erste schwarze Gegenspieler von 007. Seinen Handlanger, den mysteriösen Voodoo-Priester Baron Samedi (Bild: oben Mitte), spielte der Tänzer und Choreograph Geoffrey Holder. Holder verstarb Anfang Oktober im Alter von 84 Jahren. (c) imago stock&people (imago stock&people) Der Mann mit dem Goldenen Colt (The Man with the Golden Gun), 1974 "Obervampir" Christopher Lee spielte nicht nur mit Bond mit seiner goldenen Waffe - er benutzte sie auch im Bett. Die Pistole setzte sich aus harmlosen Dingen zusammen: Einem Füllfederhalter, einem Zigarettenetui, einem Feuerzeug und einem Manschettenknopf. Sein schönster Satz: "Ich mag Mädchen im Bikini. Keine versteckten Waffen." (c) 1974 Danjaq, LLC and United Artists Corporation. All rights reserved.) Der Morgen stirbt nie (Tomorrow Never Dies), 1997 007 als Medienkritiker. Jonathan Pryce spielte den Medienmogul, der für seine eigenen schlechten Nachrichten sorgt. Zwei Zitate waren bemerkenswert: "Möge das Chaos beginnen." Und: "Der Unterschied zwischen Wahnsinn und Genie definiert sich lediglich aus dem Erfolg." Ähm. Genau ... (c) 1997 Danjaq, LLC and United Artists Corporation. All rights reserved.) aus GoldenEye, 1995 Der erste Bond-Film nach dem Fall des Eisernen Vorhanges brachte einen Gegner aus Bonds Vergangenheit: Agent 007 versus Agent 006 hieß das Duell. Zur Versöhnung kommt es nicht. Sean Bean segnet in diesem wie in fast allen seinen Filmen das Zeitliche. Dialog-Highlight: Alec Trevelyan: "Für England, James?" James Bond: "Nein, für mich!" (c) 1995 Danjaq, LLC and United Artists Corporation. All rights reserved.) aus Im Angesicht des Todes (A View to a Kill), 1985. So böse durfte selbst Christopher Walken (und Grace Jones erst) selten sein: Er erschoss Menschen, die vor einer Flutwelle fliehen, und schwang auf der Golden Gate Bridge die Axt. Warum? Weil er einem sowjetischen Intelligenzbestien-Zuchtprogramm entstammte und weder Mami noch Papi hat. Tragisch! (c) PR Bilder (Danjaq, LLC and United Artists Corporation. All rights reserved.) aus Liebesgrüße aus Moskau (From Russia with Love), 1963 007 Sean Connery und Robert Shaw prügelten sich erinnerungswürdig im Zug - so brutal waren die Gentleman-Agenten Roger Moore und Pierce Brosnan nie. (c)1963 Danjaq, LLC and United Artists Corporation. All rights reserved.) aus Liebesgrüße aus Moskau (From Russia with Love), 1963Die gebürtige Österreicherin Lotte Lenya spielte ein Bond-Girl der etwas anderen Art: Ihre Darstellung einer Ex-KGB-Offizierin inspiriert bis heute - etwa Cate Blanchett in "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels". Privat war Lenya zwei Mal mit mit Kurt Weill verheiratet, den sie zu "Mackie Messer" inspirierte. Im Bond-Film punktete sie mit sehr spitzen Schuhen. (c) 1963 Danjaq, LLC and United Artists Corporation. All rights reserved.) aus Lizenz zum Töten (Licence to Kill), 1989 Der zweite (und letzte) Bond mit Timothy Dalton und ein ganz persönlicher Fall: Robert Davi hat als südamerikanischer Drogenbaron mit deutschem Vornamen die Ehefrau von Bonds CIA-Kumpel Felix Leiter auf dem Gewissen. (c) 1989 Danjaq, LLC and United Artists Corporation. All rights reserved.) aus Casino Royale, 2006 Der erste Film mit Daniel Craig als James Bond zeigte auch einen ebenbürtigen Gegner für den körperbetonten Briten. Mads Mikkelsen foltert den nackten 007 mit einem Seil. Selten hat das Publikum mehr mit Bond mitgelitten. Schönster Dialog: "Glauben sie an Gott, Mr. LeChiffre?" wird der Bösewicht gefragt. "Nein", antwortet dieser. "Ich glaube vielmehr an eine vernünftige Verzinsung." (c) imago stock&people (imago stock&people) aus Sag niemals nie (Never Say Never Again), 1983 Ein Österreicher als Bond-Bösewicht: 007 spannte Klaus Maria Brandauer die Frau aus und spielte mit ihm ein Spiel um die ganze Welt. "Das Spiel heißt Domination. Ich hab es selbst erfunden", sagte Largo. "Die Tragik dabei für mich ist nur, dass ich bisher noch nie einen würdigen Gegner gefunden habe." Klar, dass das nicht so blieb. (c) ORF (-) Der Ring mit dem Oktopus! Die Glatze! Die Katze! Die Unifom! Das nennt man charismatischen Auftritt. Nicht umsonst ist Ernst Stavro Blofeld der Erzfeind Nummer eins von Bond. Auch bei der Terroroganisation S.P.E.C.T.R.E stand er an der Spitze. Zu seinen Hobbys zählte das Verfüttern von Gegnern an Piranhas. Und er hatte ehrgeizige Pläne: Er wollte die Weltherrschaft an sich reißen.Blofeld kommt in sieben 007-Filmen vor: In "Liebesgrüße aus Moskau" und "Feuerball" spielte ihn Anthony Dawson, in "Man lebt nur zweimal" Donald Pleasence (im Bild) ... (c) Danjaq, LLC and United Artists Corporation. All rights reserved.) ... in "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" wird er von Telly Savalas (im Bild) verkörpert. Später hat er Haare: In "Diamantenfieber" spielt Charles Gray Blofeld, "In tödlicher Mission" John Hollis und in "Sag niemals nie" Max von Sydow. Er war jener Gegenspieler, der sich so artig von Bond verabschiedete: "Goodbye, Mr. Bond." Das war noch Höflichkeit. (c) PR Bilder (Danjaq, LLC and United Artists Corporation. All rights reserved.) aus Skyfall, 2012 Javier Bardem spielte in Daniel Craigs drittem 007-Auftritt den Bösewicht mit viel Verve und Homoerotik. Fans und Kritikern gefiel der blonde, dandyhafte Raoul Silva. Wer beim nächsten James-Bond-Film, dem 24. der Reihe, Craig die Stirn bieten wird, ist seit Anfang Dezember enthüllt, Christoph Waltz war schon davor für die Rolle gehandelt worden. (c) Sony Bond-Bösewichte: Waltz ist Gegenspieler von 007 Erneut Oscar-Spekulationen um Waltz Waltz ist demnächst in der Künstlerbiografie "Big Eyes" über die Malerin Margaret Keane (Amy Adams) zu sehen. In der Rolle als Ehemann, der sich als Urheber ihrer Bilder ausgibt, werden ihm in US-Medien erneut Oscar-Chancen zugesprochen. Zudem bekommt er einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood, der am 1. Dezember enthüllt wird.
(Red.)
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