Mexiko soll 14 Millionen Dollar gezahlt haben, damit das Land im neuen 007-Abenteuer "Spectre" positiv dargestellt wird und dafür tief ins Drehbuch eingegriffen haben. Die Verantwortlichen bestreiten das.
Neben Österreich, England und Italien ist auch Mexiko Schauplatz des neuen James-Bond-Films "Spectre". Das von Drogenkriegen gebeutelte Land will durch den Film offenbar das eigene Image aufbessern – und hat dafür angeblich in die Tasche gegriffen. Die Produzenten des 24. Bond-Films MGM und Sony sollen 14 Millionen Dollar erhalten haben, damit sie Mexiko in ein günstiges Licht rücken. Das berichtet jedenfalls die amerikanische Website "Taxanalytics.com", die sich auf Steuerthemen spezialisiert hat. Eine durchaus hohe Summe, kommt Mexiko im Film doch nur etwa vier Minuten lang vor.
Dass Filme Steuerbegünstigungen oder Zuschüsse aus den Ländern erhalten, in denen sie gedreht werden, ist gängige Praxis. Diese Länder wollen auch positiv dargestellt werden wollen – und knüpfen teils auch Bedingungen an die finanziellen Zuwendungen. Allerdings soll in diesem Fall stark in das Drehbuch eingegriffen worden sein. Demnach wurden Figuren ausgetauscht und Besetzungswünsche akzeptiert.
"Produzenten wachen mit Argusaugen über Skript"
Diesem Vorwurf widerspricht Miguel Aguilar von der Filmkommission in Mexiko-Stadt in "Spiegel Online": "Die James-Bond-Produzenten wachen mit Argusaugen über ihr Skript und lassen da niemanden ran und akzeptieren keine Änderungen", sagt er.
Wieso ein Blockbuster wie "Spectre" finanzielle Anreize braucht, erklärt sich "Taxanalytics.com" mit den immensen Kosten für den Actionfilm. Diese sollen sich auf 300 Millionen Dollar belaufen, um 50 Millionen Dollar mehr als der Vorgängerfilm "Skyfall".
"Spectre" soll Ende Oktober anlaufen
Der geplante Kinostart für den Streifen, in dem Christoph Waltz in die Rolle des Bösewichts schlüpft, ist Ende Oktober 2015.
>> Bericht in "Taxanalytics.com"
>> Bericht in "Spiegel Online"
(Red.)