Regisseur Helmut Dietl gestorben

Director Dietl receives the trophy for Life Work during Bambi 2014 media awards ceremony in Berlin
Director Dietl receives the trophy for Life Work during Bambi 2014 media awards ceremony in Berlin(c) REUTERS (� Fabrizio Bensch / Reuters)
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Mit "Rossini", "Monaco Franze", "Kir Royal" und "Schtonk!" prägte Helmut Dietl das deutsche Kino und Fernsehen. Der Regisseur starb mit 70 Jahren.

Regisseur Helmut Dietl ist gestorben. Das berichtet "Die Zeit". Dietl starb im Alter von 70 Jahren am Montagmittag im engsten Familienkreis in seiner Münchner Wohnung. Im November 2013 hat er seine schwere Lungenkrebserkrankung in der Wochenzeitung öffentlich gemacht.

Zur Zeit seiner ganz großen Erfolge wurde der Regisseur von Filmkritikern als deutsche Antwort auf Woody Allen gefeiert. Er ist der geistige Vater von Kultfilmen wie "Schtonk" (1992) und "Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" (1997). Berühmt wurde er mit den Serien "Monaco Franze" (1983) und "Kir Royal" (1986). 

Debüt mit den "Münchner Geschichten"

Dietl wurde am 22. Juni 1944 im oberbayerischen Wiessee geboren. Nach seinem Schulabschluss, einem abgebrochenen Studium der Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte und einem Abstecher in die Münchner Kammerspiele kam er zu Film und Fernsehen. 1973 debütierte er mit den "Münchner Geschichten" im Vorabendprogramm. 1979 kam sein Film "Der Durchdreher" in die Kinos und wurde mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet.

Beflügelt von diesem Erfolg versuchte Dietl Anfang der 80er Jahre sein Glück in Hollywood, wo er aber nicht reüssieren konnte.

Drehbücher gemeinsam mit Patrick Süskind

Seine größten Erfolge im deutschen Kino und Fernsehen feierte in den 1980er und 1990er Jahren. Im Jahr 2005 kam mit "Vom Suchen und Finden der Liebe", einer modernen Adaption des Orpheus und Eurydike-Stoffes, eine sehr persönliche Komödie in die Kinos. Das Drehbuch dazu schrieb Dietl - wie schon bei "Monaco Franze" und "Kir Royal" - gemeinsam mit seinem engen Freund, "Das Parfum"-Autor Patrick Süskind.

Dietls letzter Film "Zettl", die Fortsetzung seiner Kultserie "Kir Royal", war 2012 kein Erfolg an den Kinokssen beschieden. Die Vorlage hatte er gemeinsam mit Benjamin von Stuckrad-Barre geschrieben.

Arbeitete an Filmprojekt mit Josef Hader

Bis zuletzt arbeitete Dietl an einem autobiografischen Filmprojekt mit Josef Hader, bei dem der österreichische Kabarettist den Regisseur hätte spielen sollen. Das Drehbuch thematisierte auch den Schlaganfall, den Dietl im Jahr 2007 erlitt. Erst am Freitag bestätigte Hader in der deutschen Talkshow "3 nach 9", dass man weiterhin über das Projekt spreche.

Dietl war in vierter Ehe mit der Business-Trainerin und Journalistin Tamara Dietl verheiratet und hat drei Kinder aus verschiedenen Beziehungen.

Filmografie (Auswahl)

  • 1974: "Münchner Geschichten" (Fernsehserie), Buch: Helmut Dietl
  • 1979: "Der ganz normale Wahnsinn" (Fernsehserie, 12 Episoden), Buch: Helmut Dietl
  • 1983: "Monaco Franze – Der ewige Stenz" (Fernsehserie), Buch: Helmut Dietl und Patrick Süskind
  • 1986: "Kir Royal" (Fernsehserie), Buch: Helmut Dietl und Patrick Süskind
  • 1992: "Schtonk!", Buch: Helmut Dietl und Ulrich Limmer
  • 1997: "Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief", Buch: Helmut Dietl und Patrick Süskind
  • 1999: "Late Show", Buch: Helmut Dietl und Christoph Müller
  • 2005: "Vom Suchen und Finden der Liebe", Buch: Helmut Dietl und Patrick Süskind
  • 2012: "Zettl", Buch: Helmut Dietl und Benjamin von Stuckrad-Barre

Quelle: Wikipedia

>> Bericht in der "Zeit"

In memoriam Helmut Dietl:

ORF 2 ändert sein Programm und zeigt ab 4. April  Samstags in Doppelfolgen ab 13.15 die insgesamt zehn Episoden der Kultserie "Monaco Franze". Auch der "Kulturmontag" würdigt den Regisseur und Drehbuchautor am Montag um 22.30 Uhr in ORF 2.

(Red./APA/dpa)

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