Lars von Trier: "Ich trinke wieder, damit ich arbeiten kann"

Director Lars von Trier poses during a photocall to promote the movie ´Nymphomaniac Volume I´ during the 64th Berlinale International Film Festival in Berlin
Director Lars von Trier poses during a photocall to promote the movie ´Nymphomaniac Volume I´ during the 64th Berlinale International Film Festival in Berlin(c) REUTERS (Thomas Peter / Reuters)
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Seit er zu den Anonymen Alkoholikern ging, fürchtete der dänische Skandalregisseur um seine Kreativität. Nun trinkt er wieder, um seine Ängste zu überwinden.

Erst im November sagte der dänische Skandalregisseur Lars von Trier, er gehe seiner Familie zuliebe zu Treffen der Anonymen Alkoholiker. Obwohl er fürchte, damit seiner Kreativität zu schaden. "Ich weiß nicht, ob ich noch mehr Filme machen kann. Und das macht mir Sorgen", so Von Trier zur dänischen Tageszeitung "Politiken". Nun trinkt der Regisseur wieder, wie er dem britischen "Guardian" gestand: "Ich habe all meine Kraft gebraucht, um nüchtern zu bleiben. Jetzt trinke ich wieder ein bisschen, damit ich arbeiten kann", sagte er. "Einen Film zu drehen ist harte Arbeit und da tendiert man dazu, mehr zu trinken".

Er trinke, um seine Ängste zu überwinden, erklärte der 58-Jährige. "Ich glaube, wenn man ein Künstler ist und betrunken, ist man sensibler." Man verwende viel geistige Energie darauf, Einflüsse von außen zu blockieren. Wenn man sensibler sei, würden diese Filter nicht richtig funktionieren, was wiederum zu Angstzuständen führe.

Kein konkretes Projekt geplant

Er versuche, seinen Frieden mit diesen Ängsten zu machen, und meditiere, "aber wenn man dreht, hat man keine Zeit, etwas für sich selbst zu tun und man neigt dazu, einfach zu trinken, damit man in der Früh weitermachen kann". Das habe er so bei "Dancer in the Dark" gemacht und er hätte das Projekt fast aufgegeben. Er nehme auch Medikamente, sagte Von Trier. "Manchmal sagt mein Psychiater, ich nehme zu viel Medizin, und ich bin psychisch nicht in der besten Verfassung."

Seine bislang letzten Filme, die beiden Teile von "Nymphomaniac", waren im Februar bzw. im April 2014 im Kino zu sehen. Derzeit habe er kein konkretes Projekt geplant. Es sei zwar sehr leicht, die Finanzierung für eine Fernsehserie aufzustellen, aber er wisse nicht, ob er diesen Weg gehen wolle.

>> Interview im "Guardian"

(Red.)

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