Schauspieler Omar Sharif gestorben

MOSCOW RUSSIA NOVEMBER 28 2014 Actor Omar Sharif waves his hand during a press conference on the
MOSCOW RUSSIA NOVEMBER 28 2014 Actor Omar Sharif waves his hand during a press conference on the(c) imago/ITAR-TASS (imago stock&people)
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Der ägyptische Schauspieler Omar Sharif starb im Alter von 83 Jahren an einem Herzinfarkt. Bekannt wurde er in "Lawrence von Arabien" und als "Doktor Schiwago".

Der ägyptische Schauspieler Omar Sharif ist mit 83 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Das teilte seine Agentur am Freitag mit. Erst Ende Mai war bekannt geworden, dass Sharif an Alzheimer erkrankt war und sich in Ägypten in eine spezialisierte Betreuungseinrichtung zurückgezogen hatte.

Zu seinen Rollen zählten französische Kapitäne, arabische Scheichs, indische Maharadschas, altrömische Adlige und britische Gentlemen. Weltbekannt wurde er durch Filme wie "Lawrence von Arabien" und "Doktor Schiwago". 

Sharif - damals noch Maechel Shalhoub - wurde 1932 als Sohn eines reichen Holzhändlers in Alexandria (Ägypten) geboren. Die Familie zog nach Kairo, als er vier Jahre alt war. Schon während seiner Schulzeit gründete er eine Schauspielgruppe. Als Kind ging er gern ins Kino, wie er später erzählte. 1953 erhielt er seine erste große Rolle in einem ägyptischen Film ("The Blazing Sun"), danach wurde der Schauspieler in seiner Heimat rasch zum Publikumsliebling.

Oscar-Nominierung für "Lawrence von Arabien" 

1955 heiratete Sharif seine Schauspielkollegin Faten Hamama und trat vom Katholizismus zum Islam über. Mehr als 20 Filme, meist gemeinsam mit der Ehefrau, folgten in Ägypten, bis die Rolle als Scheich Sherif Ali in "Lawrence von Arabien" ihm Anfang der 60er Jahre internationalen Ruhm und einen Nominierung für den Oscar als bester Nebendarsteller brachte.

1966 trennte er sich von seiner Frau. Ihr gemeinsamer Sohn Tarek spielt in der legendären Pasternak- Verfilmung "Doktor Schiwago" den Vater im Kindesalter.

"Herr Ibrahim und die Blumen des Koran"

Sharifs Rolle an der Seite der Jüdin Barbra Streisand in "Funny Girl" sorgte 1968, in einer heißen Zeit der ägyptisch-israelischen Auseinandersetzung, für einigen Wirbel. 2003 feierte er mit "Herr Ibrahim und die Blumen des Koran" seinen letzten großen Kinoerfolg.

Mit Mitte Vierzig schrieb der Schauspieler, der bei der Selektion seiner unzähligen Rollen nicht immer besonders wählerisch war, seine Autobiografie, die 1978 unter dem Titel "The Eternal Male" (etwa: "Das ewig Männliche") erschien.

Omar Sharifs Passion: Bridge

Omar Sharif pflegte einen aufwendigen Lebensstil. 1982 räumte er ein, er habe mindestens zehn Millionen Dollar (11,34 Mill. Euro) beim Roulette durchgebracht. Bridge war  seine große Passion: 1973 wurde er sogar Weltmeister.

Sharif hat in den USA, England und Frankreich gelebt, aber im Alter zog es ihn nach einer Herzoperation wieder in seine Heimat. In Kairo ist der Schauspieler, der seit Jahren an Alzheimer litt, nun auch gestorben. 

(APA/dpa)

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