Adam Sandler: Ein Kindskopf in der Kritik

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Der amerikanische Schauspieler und Filmproduzent wurde früher für seine einfältigen Blödel-Filme gefeiert. Sein neuer Streich "Pixels" floppte zum Auftakt.

"Your movies are going downhill, Adam". "Pixels is terrible". Die Reaktionen auf den neuen Adam-Sandler-Film "Pixels" in den sozialen Medien decken sich mit den größtenteils negativen bis vernichtenden Meinungen der Filmkritiker. Im "Rolling Stone" erhielt die Science-Fiction-Komödie um eine Invasion bekannter Videospiel-Figuren ledglich einen von vier Sternen. Dem "Hollywood Reporter" zufolge besiegelt "Pixels" das kreative Schicksal von Adam Sandler (auf Englisch klingt es noch drastischer: "... final nail in Adam Sandler's creative coffin"). Nicht nur die schauspielerische Leistung des 48-jährigen Komikers wird kritisiert, sondern auch jene hinter der Kamera.

Erste Schritte in der "Cosby Show"

Nach einer kleinen Rolle in der beliebten "Cosby Show" galt Sandler dank seiner Auftritte bei "Saturday Night Live" als neuer Star am Comedy-Himmel. Der Durchbruch gelang ihm endgültig mit den simpel gestrickten, aber erfolgreichen Komödien "Billy Madison" und "Happy Gilmore" (1995 bzw. 1996). Fortan spielte er gerne und oft den einfältigen Kindskopf mit Herz.

Drei Jahre später gründete er "Happy Madison Productions". Viele seiner Produktionen waren fortan zwar wirtschaftlich durchaus erfolgreich, aber auch stets Kandidaten für die "Goldene Himbeere". Der negative Höhepunkt: das Cross-Dressing-Desaster "Jack and Jill" war in jeder Kategorie nominiert und gewann alle zehn "Razzies".

Sandler war ebenso für "Der Kaufhaus Cop 2" oder "Kindsköpfe 2" verantwortlich, die ebenfalls - und wohl zurecht - auf der Branchenseite "Rotten Tomatoes" zu den schlechtesten Filmen zählen. Deutlich sehenswerter waren schon "Funny People" oder "50 First Dates", ebenfalls von "Happy Madison Productions" realisiert.

Die neuen Komiker und Komikerinnen

Immerhin: Auch seine neueren Filme sind rentabel. Ob das auch für "Pixel" zutrifft? Am ersten Wochenende konnte er jedenfalls nicht die Spitze der US-Kinocharts erklimmen. Ist die einfältige Blödelei von Adam Sandler nicht mehr zeitgemäß? Jüngere und kreativere Komiker haben ihm anscheinend den Rang abgelaufen. Etwa Will Forte mit seiner Comedy-Serie "The Last Man on Earth". Oder Amy Schumer: Die Drehbuchautorin und Stand-Up-Comedian wird derzeit in den USA für ihren Film "Trainwreck" (Regie: Judd Apatow) gefeiert. Überhaupt stehen Komikerinnen aktuell hoch im Kurs: Amy Poehler, Tina Fey, Melissa McCarthy oder Kristen Wiig - die beiden letzteren werden in der "Ghostbusters"-Neuverfilmung die Hauptrollen spielen.

Adam Sandler: Lukrativer Netflix-Deal

Adam Sandler wird jedenfalls weiter Filme produzieren. Aber vorerst nicht mehr für die große Leinwand. Er verlässt das Kino und arbeitet fortan mit Netflix. Der Deal mit dem Streaming-Anbieter umfasst insgesamt vier Filme. Das Budget soll jeweils bei 40 bis 80 Millionen Dollar liegen, das finanzielle Risiko trägt Netflix. Der erste, "The Ridiciulous Six", ist eine prominent besetzte Western-Satire. Sie soll im Dezember zu sehen sein. Noch gibt es keinen Trailer, dafür Negativ-Schlagzeilen. So haben einige Schauspieler, die von den indigenen Völkern abstammen, das Set bereits verlassen. Sie hatten sich geweigert, im Film absurde Namen wie "No Bra" anzunehmen. Sandler wird in diesem Leben wohl nicht mehr erwachsen werden.

(mtp.)

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