"Ewige Jugend" ist bester europäischer Film

Michael Caine und Paolo Sorrentino mit ihren Preisen.
Michael Caine und Paolo Sorrentino mit ihren Preisen.REUTERS
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Der Regisseur Paolo Sorrentino ist der große Gewinner beim Europäischen Filmpreis Christoph Waltz wurde für seinen "Beitrag zum Weltkino" ausgezeichnet.

Die Tragikomödie "Ewige Jugend" des Italieners Paolo Sorrentino ist der beste europäische Film des Jahres. Das Drama mit Michael Caine und Harvey Keitel in der Rolle sinnsuchender alter Männer holte Samstagabend nicht nur die Königskategorie des Europäischen Filmpreises. Der 82-jährige Brite Caine wurde bei der Gala in Berlin zudem als bester Schauspieler geehrt, Sorrentino als bester Regisseur.

Der 45-jährige Oscar-Preisträger Sorrentino hatte bereits vor zwei Jahren mit "La Grande Bellezza - Die große Schönheit" die Trophäe für den besten Spielfilm beim Europäischen Filmpreis geholt. Die britisch-französische Schauspielerin Charlotte Rampling wurde nicht nur für ihr Lebenswerk geehrt. Die vor Rührung den Tränen nahe 69-Jährige erhielt für ihre Rolle in dem Ehedrama "45 Years" auch den Preis als beste Schauspielerin.

Eine Besonderheit des Abends: Caine wurde für sein Gesamtschaffen auch mit dem Ehrenpreis der Europäischen Filmakademie geehrt. Diese Auszeichnung wurde in der fast 30-jährigen Geschichte des Europäischen Filmpreises bisher nur zweimal vergeben: an EFA-Gründungsmitglied Manoel de Oliveira und an den französischen Schauspieler Michel Piccoli.

Waltz: "100 Prozent meiner Karriere Glück"

Die schwedische Filmsatire "Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach" wurde als beste europäische Komödie ausgewählt. Regisseur Roy Andersson bekam den Preis für seinen komplett in Kulissen gedrehten, philosophisch-skurrilen Film über zwei trübselige Scherzartikel-Verkäufer.

Oscar-Preisträger Christoph Waltz (59) nahm sehr bewegt und mit zittriger Stimme den Europäischen Filmpreis für seinen "Beitrag zum Weltkino" entgegen. Der gebürtige Wiener Waltz ist bekannt aus internationalen Produktionen wie "Inglourious Basterds" und "Der Gott des Gemetzels". Im neuesten "James Bond"-Film "Spectre" spielt er den Bösewicht. "Kürzlich wurde ich gefragt: Wie viel Prozent ihrer Karriere waren Glück?", sagte Waltz bei der Gala. Er habe geantwortet: "Ich weiß es ganz genau: 100 Prozent."

Preis auch für österreichischen Horrorfilm

Der österreichische Horrorfilm "Ich seh Ich seh" von Veronika Franz und Severin Fiala war als eines von fünf Debüts für den Preis "Europäische Entdeckung" nominiert worden und wurde bereits im Vorfeld von der Akademie für die Kameraarbeit von Martin Gschlacht ausgezeichnet. Für Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) zeigen die zahlreichen Auszeichnungen für österreichische Filme, "dass Österreich wieder ein starkes Filmland geworden ist und auch als dieses wahrgenommen wird".Bester Dokumentarfilm wurde "Amy" von Asif Kapadia (Großbritannien) über die früh gestorbene Sängerin Amy Winehouse. Zwei Preise holten die Macher des griechischen Science-Fiction-Films "The Lobster". Die Europäische Filmakademie zeichnete Regisseur Yorgos Lanthimos und Efthimis Filippou für das beste Drehbuch aus. Auch der Preis für das beste Kostümbild ging an "The Lobster". Das Drama mit dem Iren Colin Farrell in der Hauptrolle spielt in einer Zukunft, in der kein Mensch Single bleiben darf.

Im nächsten Jahr wird der Europäische Filmpreis im polnischen Wroclaw (Breslau) verliehen, wie die Filmakademie nach der Gala im Haus der Berliner Festspiele ankündigte.

(APA/dpa)

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