Sklaverei-Drama "Birth of a Nation" für Rekordsumme verkauft

Szenenbild aus ''The Birth of a Nation''
Szenenbild aus ''The Birth of a Nation''(c) Sundance Film Festival
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Beim Sundance-Festival wurde das Regiedebüt des Schauspielers Nate Parker mit Standing Ovations bejubelt. Fox Searchlight soll 17 Mio. Dollar für die Rechte an "The Birth of a Nation" gezahlt haben.

Das Sklaverei-Drama "The Birth of a Nation" soll beim laufenden Sundance-Filmfestival im US-Staat Utah einen hohen Kaufpreis erzielt haben. Das Studio Fox Searchlight soll mehr als 17 Millionen Dollar für die Rechte an dem Independent-Drama zahlen, berichtet die Filmwebsite "Deadline.com". Dabei gab es sogar noch höhrere Gebote, berichtet "Wired". Die Online-Videothek Netflix sei bereit gewesen, 20 Millionen Dollar für "The Birth of a Nation" zu zahlen. 

Das Publikum hatte das Regiedebüt des schwarzen Schauspielers Nate Parker zuvor mit Standing Ovationens gefeiert. Der Film dreht sich um die wahre Geschichte des Sklaven Nat Turner, der 1831 in Virginia einen Sklaven-Aufstand anführte. Parker, der die Hauptrolle spielt, ist auch für das Drehbuch und die Produktion verantwortlich.

Bei einer Fragerunde beim Festival sagte Turner, es habe eineinhalb Jahre gedauert, bis er die Finanzierung des Films aufstellen konnte und er habe "betteln" müssen. Produzenten hätten befürchtet, dass das Thema des Films zu wenige Zuschauer ins Kino locken könnte.

Das passt zum Bild Hollywoods, das durch den Skandal um die Oscar-Nominierungen wieder in Erinnerung gerufen wurde. Zum zweiten Mal in Folge scheint kein Afroamerikaner in den Schauspielerkategorien auf - obwohl es einige würdige Kandidaten gäbe. Hollywood-Stars wie Spike Lee und Will Smith warfen der Academy Rassismus vor. Inzwischen wurden die Vergabekriterien verändert. 

In "The Birth of a Nation" spielen auch Armie Hammer, Penelope Ann Miller und Jackie Earle Haley mit.

Wiedergeburt für den Ku-Klux-Klan

Es gab bereits einen Film gleichen Namens aus dem Jahr 1915: Der Stummfilm "Geburt einer Nation" ("The Birth of a Nation") von Regisseur David Wark Griffith erzählt von zwei Familien im amerikanischen Bürgerkrieg und gilt als extrem rassistisch. Ein Großteil der Schwarzen wird von schwarz geschminkten Weißen gespielt (mehr zum "ersten Blockbuster" der Filmgeschichte).

Der Film gab den Impuls, die amerikanische Rassisten-Organisation Ku-Klux-Klan neu zu gründen: Die Vereinigung, die Anfang der 1870er Jahre vom "Großen Hexenmeister" Nathan Bedford Forrest für aufgelöst erklärt worden war, erstand 1915 kurz nach der Filmpremiere wieder auf, angeführt vom Methodistenprediger William Joseph Simmons. Das bis heute markanteste Symbol des Klans - das brennende Kreuz - schauten sich die Rassisten direkt von Griffith ab. (mehr zu 150 Jahre Ku Klux Klan)

Wann und ob der neue "The Birth of a Nation"-Film in Österreich ins Kino kommt, steht noch nicht fest. 

(APA/dpa)

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