Trickfilm-Studio Dreamworks für 3,8 Milliarden Dollar verkauft

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FILES-US-MERGER-COMCAST-DREAMWORKS(c) APA/AFP (LEON NEAL)
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Der US-Kabelriese Comcast schluckt Dreamworks Animation. Aus dem Trickfilm-Studio kommen Hits wie "Madagascar", "Shrek" und "Kung Fu Panda".

Comcast übernimmt das Trickfilm-Studio Dreamworks Animation. Der US-Kabelriese schluckt die Firma hinter Kinohits wie "Madagascar", "Shrek" oder "Kung Fu Panda" für 41 Dollar je Aktie in bar, wie die Comcast-Tochter NBC Universal am Donnerstag mitteilte. Der Deal habe damit ein Volumen von etwa 3,8 Milliarden Dollar (3,4 Mrd Euro).

Comcast lässt sich den Zukauf einiges kosten: An der Börse brachte es Dreamworks Animation nur auf rund 2,3 Milliarden Dollar, bevor erste Übernahmegerüchte die Runde machten. Das "Wall Street Journal" hatte bereits am Dienstagabend über einen Kaufpreis von mehr als drei Milliarden Dollar berichtet.

Comcast hat bereits eine Animations-Tochter

Comcasts Hollywood-Studio Universal hat mit der Sparte Illumination Entertainment bereits eine eigene Animations-Tochter, die zuletzt große Erfolge mit "Ich - Einfach unverbesserlich" und "Minions" landen konnte. "Dreamworks Animation ist eine großartige Ergänzung", verkündete NBC-Universal-Chef Steve Burke.

Mit den Figuren von Dreamworks Animation könnte Comcast nach dem Vorbild von Disney auch seine Freizeitparks attraktiver machen und an Fanartikeln verdienen. Die Fusion soll bis Ende 2016 abgeschlossen werden. Sie muss noch von den Wettbewerbshütern genehmigt werden.

Angriff auf Disney

Mit dem Deal greift Comcast das Branchenschwergewicht Disney an, das nicht nur mit Blockbustern, sondern auch mit den dazugehörigen Fanartikeln Milliarden macht. Der Micky-Maus-Konzern, dem mit dem jüngsten "Star-Wars"-Film ein Riesenerfolg gelang, verdient so auch Jahre nach Kinohits wie "Die Eiskönigin" noch gut an den Merchandise-Artikeln. Zudem spülen Themenparks Disney viel Geld in die Kasse.

Diese Strategie reizt auch Comcast. Mit den Figuren von Dreamworks Animation will der Konzern nach dem Vorbild von Disney seine Freizeitparks attraktiver machen und von Fanartikeln profitieren. Der Zukauf werde helfen, diese Geschäfte "über Jahre" wachsen zu lassen, erklärte NBC-Universal-Chef Burke. Die Fusion soll bis zum Jahresende abgeschlossen werden, die Wettbewerbshüter müssen noch zustimmen.

Dreamworks kämpfte mit Problemen

Dreamworks hatte zuletzt finanzielle Probleme. Zuletzt gab es jedoch mehrere Misserfolge an den Kinokassen. Für 2016 wurde die Filmproduktion daher reduziert, statt wie geplant drei Filme wurden nur mehr zwei Filme produziert und 500 Mitarbeiter entlassen. Firmenchef ist Jeffrey Katzenberg, der das Studio gemeinsam mit Regisseur Steven Spielberg und Plattefirmenchef David Geffen 1994 gegründet hat.

Laut Medienberichten gab es schon Verkaufsgespräche mit dem Spielzeug-Hersteller Hasbro, dem japanischen Telekom-Konzern SoftBank sowie Interessenten aus China. Zuletzt fand das Studio eine neue langfristige Geldquelle mit einem mehrjährigen Deal zur Produktion von Serien für den Online-Videodienst Netflix.

(APA/dpa)

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