Weiße spielen asiatische Rollen: Rassismus-Vorwurf in Hollywood

Tilda Swinton und Benedict Cumberbatch in ''Dr Strange''
Tilda Swinton und Benedict Cumberbatch in ''Dr Strange''(c) Disney
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Tilda Swinton verkörpert in "Doctor Strange" einen aus Tibet stammenden Mentor, Scarlett Johansson die Heldin einer Manga-Adaption. Die Besetzungen sorgen für Kritik.

Nach scharfer Kritik wegen Diskriminierung schwarzer Schauspieler bei der Oscar-Verleihung steht Hollywood nun auch wegen des Umgangs mit asiatischen Schauspielern in der Kritik. Für Wirbel sorgte zuletzt, dass die weiße Tilda Swinton für die Rolle eines aus Tibet stammenden Mentors in "Doctor Strange" gewählt wurde, einer Verfilmung der gleichnamigen Comic-Reihe.

Die Marvel Studios entgegneten, der sogenannte Ancient One in den Comics sei nicht einer bestimmten Figur vorbehalten. Schauspieler wie Margaret Cho und George Takei kritisierten den Schritt.

Zuvor hatte schon die Besetzung der weißen Scarlett Johansson als Protagonistin in der Manga-Adaption "Ghost in the Shell" für ähnliche Kritik gesorgt. Regie beim futuristischen Live-Action-Film führt der Brite Rupert Sanders ("Snow White & The Huntsman"). Bereits 1995 wurde der Manga von Mamoru Oshii verfilmt, allerdings als Anime, also japanischer Zeichentrickfilm. 

Kritiker gab es auch an der Komödie "Aloha" aus dem vergangenen Jahr. Emma Stone spielt darin eine Pilotin, die eigentlich asiatische und hawaiianische Vorfahren hat. US-Regisseur Cameron Crowe  hat sich für die Rollenauswahl entschuldigt. "Ich habe eure Worte und Unzufriedenheit wahrgenommen und möchte mich bei allen zutiefst entschuldigen, die die Casting-Auswahl seltsam und unangebracht fanden", schrieb der Filmemacher. Er habe daran gemerkt, dass viele Menschen an Geschichten mit einer größeren ethnischen Vielfalt interessiert seien. 

(APA/dpa)

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