Österreich schickt "Ein Augenblick Freiheit" ins Oscar-Rennen

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Arash T. Riahis Flüchtlingsdrama ist Österreichs Beitrag im Oscar-Rennen. Michael Hanekes "Das weiße Band" tritt für Deutschland an. Als Oscar-Kandidat gehandelt wird auch Christoph Waltz.

Österreich wird "Ein Augenblick Freiheit" von Arash T. Riahi als Kandidaten in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film bei den kommenden Oscars einreichen. Das hat die heimische Jury am Dienstagnachmittag beschlossen. Der im Iran geborene Filmemacher, der selbst im Kindesalter geflüchtet ist, erzählt in seinem Film von der Odyssee dreier iranisch-kurdischer Flüchtlingspaare. Von der Nominierung war Riahi überrascht. "Sehr cool, ich freue mich voll", sagte der Regisseur, "weil es dem Film mehr Beachtung schenkt und weil es auch ein wichtiges Thema ist."

Nachdem in der Vorwoche Deutschland den Gewinner der Goldenen Palme von Cannes, "Das weiße Band" von Michael Haneke, ins Rennen geschickt hat, haben damit zwei österreichische Regisseure Chancen auf eine Nominierung.

Waltz als Bester Darsteller?

Christoph Waltz
Christoph Waltz (c) EPa (JOE CASTRO)

Mit Oscar-Chancen rechnet man für den österreichischen Schauspieler Christoph Waltz, der in Quentin Tarantinos Weltkriegs-Drama "Inglourious Basterds" einen sadistischen Nazi spielte. Er könnte für einen Darstellerpreis nominiert werden. In Cannes wurde er bereits als Bester Schauspieler ausgezeichnet.

"Ein Augenblick Freiheit" ist der erste Spielfilm des 1972 geborenen österreichischen Exil-Iraners Arash T. Riahi. Auf internationalen Festivals hat der Streifen, der bei der Viennale 2008 seine Österreich-Premiere gefeiert hatte, bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten. "Ein Augenblick Freiheit", der seit seiner Premiere bei der vergangenen Viennale weltweit 22 Auszeichnungen gewann, hatte gerade seinen Kinostart in Deutschland.

Fünf von mehr als 60 Filmen

Arash T. Riahi
Arash T. Riahi(c) APA (Roland Schlager)

Mehr als 60 Länder weltweit reichen Filme für den Auslands-Oscar ein, Ende des Jahres wird von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences eine Longlist von neun Filmen bekanntgegeben. "Da ist viel Politik dahinter, ich habe keine große Lobby", gibt sich Riahi bescheiden, "es wäre ein Wunder, wenn ich nominiert würde." Aber "Wunder können auch passieren", so der Regisseur. "Letztes Jahr hätte auch niemand gedacht, dass 'Revanche' nominiert wird."

In den vergangenen beiden Jahren schafften die österreichischen Oscar-Einreichungen jeweils den Sprung auf die fünf Titel umfassende offizielle Nominierungsliste. Stefan Ruzowitzkys "Die Fälscher" schaffte 2008 sogar die Sensation des Oscar-Gewinns. Götz Spielmanns "Revanche" musste sich heuer im Februar dagegen dem japanischen Überraschungssieger "Departures" geschlagen geben.

Die Nominierung

Am 2. Februar 2010 gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences ihre offiziellen Nominierungen bekannt. Die 82. Oscar-Verleihung ist für den 7. März geplant.

(APA/Red.)

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