New York rund um 1900 oder das Kalifornien der 1930er-Jahre: Serien wie "The Knick" oder "Mildred Pierce" schwelgen nicht einfach in historischen Kulissen. Wollten wir noch so leben? Oder so sterben?
Wir sollen von alten Zeiten träumen. Uns an opulenten Kostümen delektieren. Wir wollen unsere Bildungslücken füllen und uns dabei unterhalten lassen: Serien wie "The Crown" oder "Die Kennedys" setzen auf Belehrung plus Entertainment - und vor der Kulisse der Vergangenheit dulden wir zum Teil auch Dialoge, die wir in zeitgenössischem Ambiente wohl schnell als banal oder rührselig abtun würden.
"Die Presse" stellt in den dieswöchigen Streamingtipps fünf Serien vor, die zwar historische Ereignisse - ob Große Depression, Weltkrieg oder Friedensbewegung - als Hintergrund wählen, doch auch wenn das Skript auf realen Ereignissen fußt, sind sie weniger an Geschichtslektionen interessiert, sondern vielmehr daran, was sich über das Leben - und Sterben - in dieser Zeit erzählen lässt: ob von der Gruppendynamik unter Männern auf einem U-Boot, dem Los einer Alleinerziehenden in den Dreißigerjahren oder der Revolte junger Frauen in den späten Sechzigern. Natürlich schwelgt man auch hier in schönen Bildern: Diese Räume! Diese Frisuren! Doch garantiert ist: Ins Knickerbocker Hospital oder in die Redaktion von "News of the Week" wünschen wir uns nicht zurück.